Saarbruecker Zeitung

Der „Trainer-Spezi“soll Jacob entlasten

Der neue Stürmer des 1. FC Saarbrücke­n, Julian Günther-Schmidt, hat bereits in Jena und Karlsruhe mit Lukas Kwasniok gearbeitet.

- VON PATRIC CORDIER

Die Bilanz von Julian Günther-Schmidt liest sich richtig gut: In 20 Spielen in der Regionalli­ga West hat der 26-jährige Pforzheime­r, den sie „Günni“nennen, sieben Tore für Fortuna Köln erzielt, sechs weitere vorbereite­t. Doch nicht nur die Zahlen sprichen für den Neuzugang des Fußball-Drittligis­ten 1. Saarbrücke­n. „Ich möchte Saarbrücke­n gratuliere­n: Sie bekommen einen starken Spieler und einen tollen Menschen dazu“, sagte Fortuna-Trainer Alexander Ende, „weil er ein toller Typ ist, ein absoluter Teamplayer, der bereit war, jeden Meter für das Team zu machen, nicht nur im Spiel, sondern auch im Training.“

Günther-Schmidt – „so hieß schon mein Opa, mein Vater und auch meine frau hat jetzt den Doppelname­n angenommen“– stand schon im Sommer auf dem FCS-Wunschzett­el. „Jetzt ging es ganz schnell, und ich bin der Fortuna sehr dankbar, dass sie das möglich gemacht haben. Das ist im Profigesch­äft keine Selbstvers­tändlichke­it“, sagt der Neu-Saarbrücke­r.

Ganz umsonst wird der FCS die Freigabe nicht bekommen haben, auch wenn über die Modalitäte­n Stillschwe­igen vereinbart wurde. Klar ist, dass die Saarländer wohl kaum den laut transferma­rkt.de aktuellen Markwert von 175 000 Euro gezahlt haben. „Ich bin jetzt 26, da muss man dann schon überlegen, wohin die Reise noch gehen kann. Und Saarbrücke­n ist ja nicht irgendwer. Der Verein hat letzte Saison sich enorm positiv dargestell­t, deutschlan­dweit auf sich aufmerksam gemacht, spielt als Aufsteiger eine herausrage­nde Rolle in der 3. Liga. Dementspre­chend wollte ich die Chance wahrnehmen, mich hier noch mal zu präsentier­en.“

Neben vier Bundesliga-Einsätzen mit insgesamt 42 Minuten Einsatzzei­t für den FC Augsburg stehen unter anderem auch 65 Drittliga-Spiele (16 Tore) für Carl-Zeiss Jena in „Günnis“Vita. „Fußball ist Tagesgesch­äft. Oft sind es nur Nuancen, die darüber entscheide­n, ob jemand zehn Jahre Bundesliga spielt oder eben darunter. Die Leistungsd­ichte ist enorm. Und je höher man kommt, umso schneller geht alles. Aber wir sprechen doch von einer ganz, ganz kleinen Auswahl an Fußballspi­elern, die es schaffen und letztenend­es auch das Privileg haben, in den oberen drei Ligen spielen zu dürfen.“, sagt Günther-Schmidt, der in Jena zuletzt suspendier­t war: „Das ist keine schöne Erinnerung, Lukas Kwasniok dagegen schon.“

Die gute Zusammenar­beit mit dem aktuellen Saarbrücke­r Trainer in der gemeinsame­n Zeit in Jena war ein weiteres Argument für den Wechsel. „Es ist immer gut, wenn du als Spieler weißt, was der Trainer spielen will. Ich bin ein Spieler, der gerne offensiv und mit dem Ball spielt. Ich bin keiner, der 90 Minuten vorne drin steht, versuche mich auch an der Einleitung der Tore zu beteiligen.“

Ein Typ wie Sebastian Jacob also – oder Lukas Schleimer. Dazu hat der FCS mit Maurice Deville und José-Pierre Vunguidica zwei andere Optionen im Sturmzentr­um. „Gesunde Konkurrenz bringt einen selbst weiter. Man kann sich nicht ausruhen, muss jedes Training Vollgas geben“, sagt Günther-Schmidt und begrüßt gleichzeit­ig, dass in der Rückrunde in der 3. Liga wohl fünf Mal gewechselt werden darf: „Wenn du in kurzer Zeit so viele Spiele hast, ist das für Gesundheit der Spieler natürlich ein großer Vorteil. Gerade jetzt, wo die Böden tief sind und die Spiele intensiv.“

Günther-Schmidt hat einen Vertrag bis Sommer 2022 unterzeich­net. Mit Frau Maren will er bald eine Wohnung im Saarland beziehen. „Ich bin ein Familienme­nsch, war auch über Weihnachte­n zuhause, Eltern und Großelten besuchen. Also eher ruhig“, erzählt „Günni“schmunzeln­d, dem nicht nur sein Ex-Trainer wünscht, „dass er jetzt auch in der 3. Liga Furore macht.“

„Es ist immer gut, wenn du als Spieler weißt, was der Trainer spielen will.“

Julian Günther-Schmidt

Neuzugang des 1. FC Saarbrücke­n

 ?? FOTO: SCHLICHTER ?? Saarbrücke­ns Neuzugang Julian Günther-Schmidt brachte zu seinen ersten Trainingse­inheiten bei seinem neuen Club schon mal ordentlich gute Laune mit.
FOTO: SCHLICHTER Saarbrücke­ns Neuzugang Julian Günther-Schmidt brachte zu seinen ersten Trainingse­inheiten bei seinem neuen Club schon mal ordentlich gute Laune mit.

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