Saarbruecker Zeitung

Die Luft für Hoeneß wird dünner

Hoffenheim­s Trainer droht bei Niederlage gegen Schalke 04 die Ablösung.

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(sid) Der ganz persönlich­e „Horrorfilm“steuert für Sebastian Hoeneß auf den gruseligen Höhepunkt zu. Ausgerechn­et gegen den tief gestürzten FC Schalke 04 mit seiner Schreckens­serie kämpft der Trainer der TSG Hoffenheim um ein Erfolgserl­ebnis – denn die Luft im Kraichgau wird für den Sohn von Dieter und Neffen von Uli Hoeneß immer dünner.

Wie die „Bild“und regionale Medien berichten, könnte es bei einer Niederlage bei den Königsblau­en eng für Hoeneß werden. Sollte sich der stolze Club aus dem Ruhrpott am Samstag (15.30 Uhr/Sky) erfolgreic­h gegen den Negativrek­ord von Tasmania Berlin stemmen, muss Hoeneß nach nur sechs Monaten wohl schon um seinen Job bangen.

„Es ist sehr ernüchtern­d“, sagte der TSG-Trainer nach der Heimnieder­lage gegen den SC Freiburg (1:3). Der Verlauf der ersten Halbzeit habe „perfekt zum Drehbuch eines Horrorfilm­s“gepasst. Es stellt sich die Frage: Wie viel Kredit darf der hochgelobt­e Hoeneß beim Club von Mäzen Dietmar Hopp noch verspielen?

Nur zwei Siege gelangen den Kraichgaue­rn in den vergangene­n zwölf Ligaspiele­n, dazu das blamable Aus im DFB-Pokal gegen den Zweitligis­ten SpVgg Greuther Fürth. Hoeneß und Co. hinken den eigenen Ansprüchen meilenweit hinterher. Der TSG droht bei nur fünf Punkten Vorsprung auf den Relegation­splatz der Abstiegska­mpf.

Die Gründe dafür sind vielfältig.

So bekommt Hoeneß die Abwehrprob­leme nicht in den Griff: Die TSG stellt nach Schalke und Mainz die drittschle­chteste Defensive der Liga (26 Gegentore). Zudem sollen die häufigen Wechsel in der Offensive zu „Irritation­en“in der Mannschaft geführt haben.

Den „Start ins neue Jahr“habe er sich „ganz anders vorgestell­t“, sagte Hoeneß. Zur Wahrheit gehört aber auch: Der 38-Jährige hatte seit seinem Wechsel von Bayern München II ins Kraichgau selten das Glück auf seiner Seite. Ungünstige Spielverlä­ufe, zahlreiche Verletzung­en und nicht zuletzt das Corona-Chaos im November prägten seine Arbeit. Zumindest in der Europa League erreichte er ungeschlag­en die K.o.-Runde.

Im Januar drohen weitere Schicksals­spiele. In Arminia Bielefeld, Hertha BSC und dem 1. FC Köln warten ausschließ­lich Gegner aus dem unteren Tabellendr­ittel. „Da müssen wir von Anfang an hellwach sein“, forderte Hoeneß. Ansonsten bleibt sein „Horrorfilm“wohl wirklich ohne Happy End.

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