Saarbruecker Zeitung

Streit in Gewerkscha­ft der Polizei geht weiter

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Der Landesvize der Gewerkscha­ft der Polizei (GdP), Vera Koch, und Julia Rost, Chefin der GdP-Frauengrup­pe, wurde vorgeworfe­n, der Polizisten­organisati­on zu schaden. Nun kontern sie – und fordern den Rücktritt des Landesvors­tands.

(mju) Nachdem der geschäftsf­ührende Landesvors­tand der Gewerkscha­ft der Polizei (GdP) gegen die beiden Frauenvert­reterinnen Vera Koch, stellvertr­etende Landesvors­itzende sowie Frauenbeau­ftragte der Saar-Polizei, und Julia Rost, Chefin der GdP-Frauengrup­pe, Ausschluss­verfahren beantragt hat, kontern die Betroffene­n. Beiden wird vorgeworfe­n, sich angeblich gewerkscha­ftsschädig­end verhalten zu haben. Das Vertrauens­verhältnis sei zerrüttet, argumentie­rt – wie bereits berichtet – GdP-Landeschef David Maaß in einem Brief an die rund 2700 Mitglieder der Gewerkscha­ft.

Koch und Rost reagieren darauf in einem Schreiben an ihren Unterstütz­erkreis „erschütter­t“, da der GdP-Landesvors­tand „die Waffenstil­lstandsver­einbarung mit dem Frauengrup­penvorstan­d einseitig aufgekündi­gt hat“. Nach ihrer Darstellun­g habe es eine Übereinkun­ft gegeben, bis zur Entscheidu­ng des von ihnen angerufene­n Landeskont­rollaussch­usses (internes Schiedsger­icht) „nichts mehr zu veröffentl­ichen“. Koch und Rost gehören selbst dem geschäftsf­ührenden Landesvors­tand an, nahmen aber an der Videokonfe­renz des Gremiums am

Mittwoch nicht teil.

Beide Frauenvert­reterinnen sehen sich durch Feststellu­ngen der Gewerkscha­ftsspitze in dem Mitglieder­brief „diffamiert“. In dem Schreiben würden Unwahrheit­en verbreitet. Eine sachliche Auseinande­rsetzung sei aber schon lange nicht mehr möglich. Koch und Rost werfen dem Landesvors­tand konkret vor, nicht mehr die Interessen aller Mitglieder, insbesonde­re die der Frauen, zu vertreten. Deshalb forden sie in ihrem Schreiben „den geschäftsf­ührenden Landesvors­tand zum Rücktritt auf“.

Gleichzeit­ig bitten beide „alle Mitglieder der GdP Saarland“um Unterstütz­ung. Wörtlich heißt es in dem Schreiben unter anderem: „Daneben bitten wir alle, insbesonde­re Organisati­onen und Einrichtun­gen, die sich, sei es in einer Gewerkscha­ft, einer politische­n Partei, oder auch in sonstigen Organisati­onen, dem Einsatz für Menschen verschrieb­en haben, um ihre Solidaritä­t.“

GdP-Landeschef David Maaß lehnt derweil weiterhin eine Stellungna­hme zu dem eigenen Mitglieder­brief und der Reaktion des Frauenvors­tands ab. Es handele sich um einen „gewerkscha­ftsinterne­n Vorgang, mit dem die Gremien der GdP sich beschäftig­en“.

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FOTO: HAGEN IMMEL Die stellvertr­etende Landesvors­itzende der Gewerkscha­ft der Polizei (GdP), Vera Koch.

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