Von 144 auf 76 Kilo abgespeckt
Luca März spielte als Jugendlicher in der Fußball-Regionalliga. Im Aktiven-Bereich ging es für ihn dann aber runter bis in die Kreisliga – auch weil er extrem an Gewicht zugelegt hatte. Mittlerweile hat der 24-Jährige mit einem eisernen Willen sein Gewicht fast halbiert, ist topfit – und klopft mit Hellas Bildstock an die Tür zur Saarlandliga.
Wer immer noch auf der Suche nach einer Inspiration für Vorsätze für das neue Jahr sein sollte – der sollte sich ein Beispiel an Luca März vom Fußball-Verbandsligisten SV Hellas Bildstock nehmen. Denn was er zuletzt geleistet hat, ist besonders. Luca März reduzierte sein Gewicht binnen 18 Monaten von 144 auf 76 Kilogramm – und ist danach zu einem Leistungsträger bei seinem Club geworden, mit dem er die Tabelle der Verbandsliga Nord/ Ost anführt. „Was Luca geschafft hat, ist schon Wahnsinn“, zeigt sich Trainer Michael Alff beeindruckt von seinem Schützling.
Luca März begann seine Fußballer-Laufbahn bei seinem Heimatverein SV Stennweiler. Mit seinen spielerischen Fähigkeiten machte der heute 24-Jährige den Regionalligisten SV Elversberg auf sich aufmerksam, der ihn in der B-Jugend unter Vertrag nahm. Vier Jahre schnürte der Mittelfeldakteur für die SVE auf höchstem Niveau im Nachwuchsbereich die Schuhe.
Nach der Jugendzeit ging es für Luca März nicht voran. Nach kurzen Stationen bei den damaligen Verbandsligisten SV Merchweiler und Spvgg. Quierschied wechselte er zu Landesligist 1. FC Lautenbach – und dann zurück zu seinem Heimatverein SV Stennweiler in die Kreisliga. Parallel dazu legte er immer mehr an Gewicht zu – bis er 144 Kilogramm wog. „Auch weil ich nach dem Training mal ein paar Bierchen getrunken habe“, gibt Luca März, der in der Altenpflege arbeitet, zu.
„Mein Vater hat dann immer zu mir gesagt, ich soll mal laufen gehen, um abzunehmen“, blickt Luca März zurück: „Irgendwann habe ich es dann einfach mal gemacht.“Parallel dazu stellte der Mittelfeldakteur seine Ernährung um. „Abends gab es meistens nur Magerquark, den hatte ich immer im Kühlschrank.“Eine Methode, die er aus Elversberger Zeiten kannte. „Deren Fitness-Trainer Torsten Schuh hat das zu meiner Zeit dort mal einem anderen Spieler empfohlen. Daran habe ich mich erinnert“, erzählt Luca März.
Der Start ins Lauftraining war schwierig. „Am Anfang habe ich vielleicht zwei Kilometer geschafft. Irgendwann sind es dann zehn bis zwölf geworden – und am Schluss 20 bis 25.“Mehrmals wöchentlich absolvierte er seine Einheiten – auch wenn es manchmal viel Überwindung kostete. „Am Anfang habe ich mich richtig schlaff gefühlt, weil der Körper sich wohl noch nicht auf die höhere Belastung umgestellt hatte.“Luca März steuerte erfolgreich dagegen – indem er begann, wieder größere Portionen zu essen, um mehr Energie zur Verfügung zu haben. Zum Magerquark kam Obst dazu.
Knapp 18 Monate später stand ein beeindruckendes Ergebnis zu Buche und auf der Waage: Luca März hatte 68 Kilogramm abgespeckt und wog nur noch 76 Kilogramm. „Ich merke, dass ich wieder richtig im Saft stehe. Das hat mir persönlich viel gegeben. Es ist gut für den Körper, für die Gesundheit. Aber auch fürs Selbstvertrauen. Ich musste mir auf dem Platz öfter anhören ‚Guck mal der Dicke da‘ – und da wollte ich zeigen, dass es auch anders geht.“
Mittlerweile wird er auf dem Spielfeld nicht mehr belächelt, sondern anerkannt und geschätzt. „Der war gegen uns bockstark auf der Sechser-Position“, sagt beispielsweise Patrick Wilhelm vom VfB Theley auf die Leistung von Luca März im Spiel gegen seinen Club im vergangenen Oktober angesprochen. Hellas Bildstock gewann die Partie mit 3:2. Für die Bildstocker war es der fünfte Sieg im sechsten Saisonspiel, wodurch sie als Tabellenführer in die Corona-Zwangspause gingen.
Die Hellas klopft an die Tür zur Saarlandliga an. „Dorthin aufzusteigen ist das große Ziel“, sagt Luca März. Die Chancen, dass dies gelingen kann, schätzt der 24-Jährige als gut ein. „Ich denke, die ganze Mannschaft ist einen Tick weiter als letzte Saison.“Damals stand die Hellas zum Zeitpunkt des corona-bedingten Saisonabbruchs auf Rang drei.
Luca März kam in der Spielzeit 2019/2020 auf einen Kurzeinsatz in der Bildstocker Verbandsliga-Elf. In der aktuellen Runde stand der Mittelfeldspieler in allen Spielen von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Feld. Der Lohn für die intensive Arbeit an seiner Fitness.
Auch in der nächsten Saison wird Luca März für Hellas Bildstock spielen. „Wir sind sehr froh, dass er bei uns bleibt, obwohl er Angebote von höherklassigen Vereinen hatte“, erklärt Trainer Michael Alff. Dass Luca März bleibt, daran hat er einen großen Anteil – weil er immer daran glaubte, dass der Mittelfeldspieler wieder im höherklassigen Fußball Fuß fassen kann. „Michael hat mich nach meinem Wechsel 2019 vom SV Stennweiler zur Hellas auch beim Verbandsliga-Team mittrainieren lassen, als ich noch 130 oder 140 Kilo wog. Ich habe von ihm und der Mannschaft soviel Unterstützung bekommen, dadurch war es für mich eine einfache Entscheidung zu verlängern“, sagt Luca März.
Bei der Hellas landete der 24-Jährige übrigens eher aus Zufall. „Mein bester Freund Dominik Boos hat für Bildstock gespielt, der hat mich mal mitgenommen“, verrät Luca März: „Dominik war auch ein Motivator für mich und hat mich im Training immer gepusht.“Sein bester Kumpel spielt zwar mittlerweile für den Saarlandligisten FV Bischmisheim. Doch dank der Unterstützung seiner Mitspieler, seiner Familie und seiner Freunde – aber vor allem aufgrund seiner hohen Eigenmotivation – ist es Luca März gelungen, viel zu erreichen. „Als ich begonnen habe, wollte ich zunächst mal 15 Kilogramm abnehmen. Dieses kleine Ziel habe ich mittlerweile um ein Vielfaches übertroffen“, blickt der 24-Jährige vor Freude strahlend zurück.
„Als ich begonnen habe, wollte ich zunächst mal 15 Kilogramm abnehmen. Dieses kleine Ziel habe ich mittlerweile um ein Vielfaches übertroffen.“
Luca März
Hellas Bildstock