Saarbruecker Zeitung

Ein Damm sichert das Kaulquappe­n-Paradies

Ohne menschlich­e Hilfe gäbe es den Entenpfuhl vielleicht gar nicht mehr. Kleinblitt­ersdorf hat noch mehr Naturdenkm­äler zu bieten.

- VON FRANK BREDEL

KLEINBLITT­ERSDORF Das Biosphären­reservat Bliesgau ist geprägt von vielen Streuobstw­iesen und einer besonderen Artenvielf­alt. Hier gibt es seltene Schmetterl­inge, Orchideen und im Frühjahr Massen an Bärlauch. Mehrere Wanderwege umkreisen die Gemeinde, bieten Einblick in diese Natur und von den Höhenzügen aus Weitblicke bis zu den Vogesen und nach Lothringen. Am Wintringer Hof startet der Ölschleife­nweg durch diese Bliesgaula­ndschaft und führt gegen den Uhrzeigers­inn gehend auf den Dragonerwe­g und dort an einem der interessan­testen Naturdenkm­ale im Regionalve­rband vorbei: dem Entenpfuhl. In einer Senke

mit Schwarzerl­en und trotzdem auf dem Berg steht fast ganzjährig das Niederschl­agswasser und bildet ein erhaltensw­ertes Biotop, das vom Saarland unter Naturschut­z gestellt wurde. Vor einigen Jahren sorgten sich der Naturschut­zbund (Nabu) Fechingen-Kleinblitt­ersdorf, der Saarforst-Landesbetr­ieb und die Gemeinde Kleinblitt­ersdorf um den dauerhafte­n Erhalt der Feuchtfläc­he.

Zunehmende Trockenhei­t machte den Tieren zu schaffen, die hier heimisch geworden waren. Frösche, Kröten und Lurche nutzten die Senke zum Laichen, doch das Wasser drohte, sich im Sommer zurückzuzi­ehen, die Larven und Kaulquappe­n zu vertrockne­n, bevor ihre Entwicklun­g abgeschlos­sen war. Der Nabu schlug Alarm. Der Verlust eines Biotops und eines Naturdenkm­als wurde verhindert. Gemeinde und Forst errichtete­n einen Damm, der den Förstern als Weg in den Wirtschaft­swald diente und der Natur als Stauung für das Regenwasse­r. Material aus dem nahen Kalksteinb­ruch wurde aufgeschüt­tet, das Biotop damit gesichert. Der Damm ist inzwischen in der Landschaft nicht mehr auffällig.

Der Kalk verweist auf ein weiteres Naturdenkm­al in der Gemeinde, den Rand des Steinbruch­s an der Helles-Mühle, wo eine Muschelkal­k-Rutschfläc­he ist, allerdings für Wanderer tabu, weil auf Privatgelä­nde. Weitere Naturdenkm­äler der Gemeinde sind eine alte Eiche zwischen Rilchingen und Auersmache­r, ein Mammutbaum am HansJoachi­m-Haus und das Feuchtgebi­et Salzbrunne­n an der Ziegelei. Auch hier wurde ein Biotop unter Schutz gestellt, das wegen seiner Pflanzenun­d Tierwelt erhaltenwe­rt ist und nicht mehr durch menschlich­e Eingriffe verändert werden darf.

Am Rand des Steinbruch­s an der Helles-Mühle befindet sich eine Muschelkal­k-Rutschfläc­he - für Wanderer aber tabu.

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Michael Emmerich

Alexander Mandersche­id

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FOTO: BECKERBRED­EL Der Entenpfuhl am Dragonerwe­g steht als Naturdenkm­al unter Naturschut­z. Er beheimatet zahlreiche Schwarzerl­en.

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