Ein Damm sichert das Kaulquappen-Paradies
Ohne menschliche Hilfe gäbe es den Entenpfuhl vielleicht gar nicht mehr. Kleinblittersdorf hat noch mehr Naturdenkmäler zu bieten.
KLEINBLITTERSDORF Das Biosphärenreservat Bliesgau ist geprägt von vielen Streuobstwiesen und einer besonderen Artenvielfalt. Hier gibt es seltene Schmetterlinge, Orchideen und im Frühjahr Massen an Bärlauch. Mehrere Wanderwege umkreisen die Gemeinde, bieten Einblick in diese Natur und von den Höhenzügen aus Weitblicke bis zu den Vogesen und nach Lothringen. Am Wintringer Hof startet der Ölschleifenweg durch diese Bliesgaulandschaft und führt gegen den Uhrzeigersinn gehend auf den Dragonerweg und dort an einem der interessantesten Naturdenkmale im Regionalverband vorbei: dem Entenpfuhl. In einer Senke
mit Schwarzerlen und trotzdem auf dem Berg steht fast ganzjährig das Niederschlagswasser und bildet ein erhaltenswertes Biotop, das vom Saarland unter Naturschutz gestellt wurde. Vor einigen Jahren sorgten sich der Naturschutzbund (Nabu) Fechingen-Kleinblittersdorf, der Saarforst-Landesbetrieb und die Gemeinde Kleinblittersdorf um den dauerhaften Erhalt der Feuchtfläche.
Zunehmende Trockenheit machte den Tieren zu schaffen, die hier heimisch geworden waren. Frösche, Kröten und Lurche nutzten die Senke zum Laichen, doch das Wasser drohte, sich im Sommer zurückzuziehen, die Larven und Kaulquappen zu vertrocknen, bevor ihre Entwicklung abgeschlossen war. Der Nabu schlug Alarm. Der Verlust eines Biotops und eines Naturdenkmals wurde verhindert. Gemeinde und Forst errichteten einen Damm, der den Förstern als Weg in den Wirtschaftswald diente und der Natur als Stauung für das Regenwasser. Material aus dem nahen Kalksteinbruch wurde aufgeschüttet, das Biotop damit gesichert. Der Damm ist inzwischen in der Landschaft nicht mehr auffällig.
Der Kalk verweist auf ein weiteres Naturdenkmal in der Gemeinde, den Rand des Steinbruchs an der Helles-Mühle, wo eine Muschelkalk-Rutschfläche ist, allerdings für Wanderer tabu, weil auf Privatgelände. Weitere Naturdenkmäler der Gemeinde sind eine alte Eiche zwischen Rilchingen und Auersmacher, ein Mammutbaum am HansJoachim-Haus und das Feuchtgebiet Salzbrunnen an der Ziegelei. Auch hier wurde ein Biotop unter Schutz gestellt, das wegen seiner Pflanzenund Tierwelt erhaltenwert ist und nicht mehr durch menschliche Eingriffe verändert werden darf.
Am Rand des Steinbruchs an der Helles-Mühle befindet sich eine Muschelkalk-Rutschfläche - für Wanderer aber tabu.
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Michael Emmerich
Alexander Manderscheid