Zweibrücker Kranbauer baut Hunderte Jobs ab
Der Kranbauer Tadano Demag hat am Mittwoch 392 Mitarbeiter in Zweibrücken (Pfalz) und 114 Mitarbeiter in Lauf (Franken) über den Wegfall ihrer Arbeitsplätze informiert. Tadano ist der größte Arbeitgeber in Zweibrücken.
(lf) Der größte Arbeitgeber Zweibrückens, der Kranbauer Tadano Demag, baut auf einen Schlag 392 seiner zuletzt 1558 Beschäftigten ab. Die Betroffenen wurden am Mittwoch von ihren Vorgesetzten informiert, teilt Tadano-Sprecherin Anne Steeb auf Anfrage mit. Bei Tadano Faun im fränkischen Lauf an der Pegnitz würden 114 von 729 Stellen gestrichen.
Den Betroffenen wurde gemäß dem mit dem Betriebsrat vereinbarten Sozialplan ein Wechsel in eine Transfergesellschaft angeboten. Innerhalb von anderthalb Wochen müssen sie sich nun entscheiden, ob sie das Angebot annehmen – sonst erhalten sie zum 31. Januar die Kündigung. Wobei die Kündigungsfrist bedingt durch das Insolvenzrecht je nach Betriebszugehörigkeitsdauer auf maximal drei Monate gedeckelt ist, erläutert Steeb. Transfergesellschaften dienen dem Ziel, entlassene Beschäftigte für andere Stellen zu qualifizieren. In der neunmonatigen Zeit übernimmt die Agentur für Arbeit 60 Prozent ihres bisherigen Lohns, laut dem Sozialplan stockt Tadano auf 80 Prozent auf. Abfindungen gebe es zwar für beide Gruppen – allerdings sind auch diese durch das Insolvenzrecht gedeckelt auf maximal 2,5 Brutto-Monatsgehälter. Das hängt laut Steeb aber auch davon ab, ob genug Insolvenzmasse vorhanden ist.
Seit Anfang Januar läuft bei Tadano Demag und Tadano Faun ein gemeinsames Insolvenzverfahren in Eigenregie. Betrachte man nur die aktuelle Auftragslage, hätten noch mehr Arbeitsplätze abgebaut werden müssen, sagt Steeb. Man hoffe jedoch auf eine Verbesserung der Auftragslage im Laufe des Jahres: „Wir möchten, wenn die Aufträge wieder reinkommen, in der Lage sein, sie umzusetzen.“
Dem gemeinsamen Insolvenzgericht, dem Amtsgericht Zweibrücken, haben Tadano Demag und Tadano Faun bereits ihren Sanierungsplan vorgelegt. Dieser sieht eine starke Umstrukturierung des Unternehmens mit mehr Synergieeffekten vor. Was konkret vorgesehen ist, würde man zwar gerne sagen, so Steeb, „denn wir haben ja einen Plan und wollen nicht einfach nur Mitarbeiter rauswerfen“. Aber weil der Sanierungsplan von der Bestätigung durch die Gläubigerversammlung am 18. Februar abhänge, könne man bis dahin keine Einzelmaßnahmen veröffentlichen.