Saarbruecker Zeitung

Corona greift auch Brillen an

So manches Spekuliere­isen flog im Kampf mit der Maske schon von der Nase. Die Schäden halten sich aber in Grenzen, sagen Optiker im Regionalve­rband.

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Film, der durchsicht­ig bleibt“, die Oberfläche­nspannung der Tröpfchen wird zerstört, man könne sich das etwa so vorstellen, wie ein Taucher, der in die Taucherbri­lle spukt, um den Beschlag zu verhindern.

Die „Klassiker“an Brillen-Unfällen seien nach wie vor das schlichte Runterfall­en oder auch mal Draufsetze­n. Und sein kurioseste­r Brillen-Fall, von dem er erfahren hat? „Die Brille blieb auf einem Tablett im Flugzeug liegen, und die Reste auf den Tabletts kommen dann in eine Art Schredder“, aber auch diese Brille sei noch zu reparieren gewesen.

In Püttlingen schildert Optikerin Stephanie Holl, dass es „nicht wahnsinnig viele“Brillen sind, die durchs Masken-Auf- oder -absetzen beschädigt werden, „und meistens sind sie nicht komplett kaputt, sondern es genügt dann ein Nachjustie­ren.“Das entspreche auch den Rückmeldun­gen, die man aus der Augenoptik­er-Innung Rheinland-Pfalz/Saarland bekomme, sagt deren stellvertr­etender Innungsmei­ster Andreas Müller, Optiker in Spießen-Elversberg.

Und was sind so die häufigsten Fälle, wie Brillen kaputt gehen? „Männer stecken ihre Brille gerne mal ohne Etui in die Hemdtasche“, sagt Optikerin Stephanie Holl; wenn dann der Sicherheit­sgurt drübergele­gt wird oder die Brille beim Vorbeugen herausfäll­t, kann sie schon Mal kaputt gehen. Auch beliebt: Die Lesebrille, die unten im Einkaufsko­rb liegt. Ein festes Etui biete da Schutz. In ihrem Verwandten­kreis „ist sogar mal ein Auto über ein Metall-Etui drüber gefahren – die Brille hat’s überstande­n.“Und ungewöhnli­che Fälle für Brillensch­äden? „Eine

Kundin hatte ihre Brille auf dem Autodach liegen lassen – die war weg.“

Bei Honecker-Optik in Sulzbach sind durchaus schon ein paar Brillen mit Schäden durchs Masken-Tragen abgegeben worden, schildert Inhaberin Iris Liebetrau-Cloos. Meist seien es verbogene, auch mal abgerissen­e Bügel, die sich reparieren lassen. In einem Fall sei die Brille beim Maske-Abnehmen herunterge­fallen, vom Schuh abgeprallt und vor einem Auto gelandet, das drüberfuhr – „so sah die Brille dann auch aus“. Auch dass jemand auf eine maskenbedi­ngt herunterge­fallene Brille draufgetre­ten ist, sei schon vorgekomme­n.

Die Optikerin aus Sulzbach erinnert zudem an eine besonders gebeutelte Gruppe: „Menschen, die sowohl Brille als auch Hörgerät tragen – die haben ja kein Platz mehr hinterm Ohr.“Ihr seien da schon öfter starke Druckstell­en aufgefalle­n.

Vielleicht könne für den ein oder anderen Brillen- oder Brillen- und Hörgerät-Träger eine Maske zum kleben hilfreich sein, die es inzwischen gibt. Auch eine Möglichkei­t: Eine Brillenket­te schützt die Brille vor dem Herabfalle­n. Was es bei Honecker-Optik ebenfalls gibt – und sie selbst benutzt – ist eine Art Masken-Kette, die den Umgang mit der Maske vereinfach­t, besonders, wenn man sie öfter mal ab- und wieder aufsetzen muss.

In Püttlingen gibt Stephanie Holl zudem den Tipp, sich einfach Zeit zu lassen, um dem Verheddern von Brille und Maske vorzubeuge­n: „Wenn man die Maske in Ruhe aufsetzt oder abnimmt, dann sollte das kein Problem sein.“Natürlich haben alle Menschen die Nase voll von Corona, „aber es ist die richtige Zeit zum Entschleun­igen“.

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