111 Corona-Fälle in Siersburger Altenheim
Der Corona-Ausbruch in einem Ortsteil von Rehlingen-Siersburg trägt zur hohen Inzidenz des Landkreises bei.
REHLINGEN-SIERSBURG (fu) Nach einem Corona-Ausbruch in einem Altenheim in einem Ortsteil von Rehlingen-Siersburg sind 111 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Das Cluster trug auch zur hohen Inzidenz im Landkreis Saarlouis bei. Das Gesundheitsamt des Landkreises Saarlouis erklärte zu Wochenbeginn, dass bei 63 Senioren und 48 Beschäftigten das Coronavirus nachgewiesen worden sei. Offenbar sind die Infektionszahlen bei den Bewohnern rückläufig.
Das saarländische Gesundheitsministerium hatte in der vergangenen Woche in einem internen Lagebericht noch 78 infizierte Bewohner und über 30 Mitarbeiter erfasst. In einer Pressemitteilung vom Mittwoch vergangener Woche erwähnte man 112 Fälle, die „an einem
Tag“aus einer Pflegeeinrichtung im Landkreis gemeldet worden seien.
Die letzte Testung in dem betroffenen Altenheim sei am vergangenen Donnerstag erfolgt, sagte Lara Clanget, die Sprecherin des Landkreises
Saarlouis. Gestern fand erneut eine Reihentestung statt. Der Heimbetreiber teilte auf Anfrage unserer Zeitung mit, dass man frühestens am heutigen Mittwoch aktuelle Zahlen nennen könne.
Das Gesundheitsamt hatte Anfang Januar von dem Corona-Ausbruch in dem Altenheim in Siersburg erfahren. Die Quelle der Infektionen sei nicht mehr nachvollziehbar, erklärte Clanget. Man führe regelmäßig Reihentestungen der Mitarbeiter und Bewohner durch und beobachte so das Infektionsgeschehen.
Im Landkreis Saarlouis waren zuletzt fünf Altenheime von einem größeren Infektionsgeschehen betroffen. Doch war es vor allem das Cluster in Siersburg, das die Fallzahlen so weit in die Höhe trieb, dass der Landkreis bei der Sieben-Tage-Inzidenz
über der kritischen Schwelle von 200 gelegen hatte. Der Inzidenzwert gibt an, wie viele Menschen pro 100 000 Einwohner sich binnen sieben Tagen mit Sars-CoV-2 angesteckt haben. Übertrifft ein Kreis den Wert von 200 an drei aufeinanderfolgenden Tagen, greift eigentlich die 15-Kilometer-Regelung der Landesregierung. Sie begrenzt touristische Ausflüge auf einen Radius von 15 Kilometern um die eigene Wohnung. Allerdings sehen die Corona-Regeln auch Ausnahmen vor, wenn es die Behörden mit einem „lokalisierten und klar eingrenzbaren Infektionsgeschehen“zu tun haben. So wertete das Gesundheitsministerium die Situation im Landkreis Saarlouis, man sprach von einem „eingrenzbaren Clustergeschehen“, das keine Verschärfung der Regeln zur Folge hatte.