Saarländer können am Freitag bei Gewässerschutz mitreden
(sop) Der Lieblingsweiher soll sauberer werden? Damit das gelingt, sollen sich Saarländer mehr einbringen können, verspricht Umweltminister Reinhold Jost (SPD). An diesem Freitag wird der dritte Bewirtschaftungsplan der Wasserrahmenrichtlinie virtuell vorgestellt. Interessierte können sich daran mit Fragen, Hinweisen und konstruktiver Kritik über Chat beteiligen.
Die Qualität des Wassers im Saarland ist zwischen 2012 bis 2018 deutlich besser geworden. „Es ist gelungen, den Anteil der Gewässer in guten oder sehr guten Zustand von sieben Prozent auf aktuell 25 Prozent zu erhöhen“, unterstrich Jost am Dienstag. Bis 2027 wolle man den nächsten Schritt gehen, und am „Ende alle Gewässerkörper
im Saarland in einen guten chemischen und biologischen Zustand“zurückführen. In den vergangenen Jahren hatten für 357 Maßnahmen das Land 30 Millionen Euro und der Entsorgungsverband Saar (EVS) 50 Millionen Euro investiert. Ziel des dritten Bewirtschaftungsplans: Bei etwa der Hälfte der Gewässer soll der gute Zustand bis 2027 erreicht sein, wenn alle Maßnahmen rechtzeitig umgesetzt werden.
EVS-Co-Geschäftsführer Georg Jungmann (CDU) bilanzierte, dass der EVS Ende 2020 alle Gemeinden an Kläranlagen angeschlossen habe. Nun sollen 30 Kläranlagen mit der dritten Reinigungsstufe ausgestattet werden, über die bisher 90 der insgesamt 136 Kläranlagen verfügen. In den kommenden Wochen werden Ergebnisse zur Erweiterung eines Projektes erwartet, das der EVS bereits seit Jahren in Kooperation mit der Universität Dresden durchführt. Dabei werden Abwasser in Burbach und Lebach schon länger auf Rückstände von Rauschmitteln untersucht. Bald sollen zusätzlich Erkenntnisse über Rückstände von Coronaviren vorliegen. Laut Experten erlaubt die gemessene „Virenfracht“Rückschlüsse auf die Anzahl der mit Covid-19 infizierten Menschen im Einzugsgebiet.
Fragen und Anregungen zum Bewirtschaftungsplan können Interessierte am Freitag, 10 Uhr, per Live-Stream auf Facebook einbringen. Zugang unter www.saarland.de (Ministerium für Umwelt wählen).