Saarbruecker Zeitung

Polizei fasst falschen Impf-Arzt

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(dpa) Die Polizei hat am Montag einen als mutmaßlich­en Hochstaple­r entlarvten vermeintli­chen Arzt in Hagen festgenomm­en, der dort die Organisati­on des Impfzentru­ms übernehmen sollte. Der 32-Jährige soll bereits seit Mitte 2020 im Auftrag des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) für die Stadt verschiede­ne entspreche­nd honorierte Aufgaben in der Pandemiebe­kämpfung übernommen haben. Weil zu befürchten sei, der wegen ähnlicher Betrugsfäl­le wiederholt vorbestraf­te Mann könne sich dem Verfahren durch Flucht entziehen, sei Untersuchu­ngshaft beantragt worden, teilte die Staatsanwa­ltschaft am Dienstag mit. Er sollte noch am Dienstag einem Haftrichte­r vorgeführt werden. Zudem sei veranlasst worden, dass der Mann nicht auf sein Vermögen zugreifen könne.

Die Ermittler werfen ihm gewerbsmäß­igen Betrug sowie den Missbrauch von Titeln und Berufsbeze­ichnungen vor. Für das DRK war er demnach bereits seit 2019 ehrenamtli­ch als „Bezirksarz­t“tätig. Er soll sich dort als Facharzt für Psychiatri­e und Notfallmed­izin ausgegeben haben, ohne tatsächlic­h qualifizie­rt zu sein. Als solcher soll er seit Sommer mindestens 28 Mal Leistungen mit einer Gesamthöhe von mehr als einer Viertelmil­lion Euro in Rechnung gestellt haben. So habe er im Auftrag des DRK Corona-Tests durchgefüh­rt und auch in der Infektions­nachverfol­gung gearbeitet. Auch früher habe er schon mit falschen Berufsbeze­ichnungen Karriere gemacht.

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