Saarbruecker Zeitung

Noch wenig Heimarbeit in der Verwaltung

In der Hälfte der Städte und Gemeinden im Regionalve­rband wird trotz hoher Infektions­zahlen vieles noch vor Ort geregelt.

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Marion Vogt-Hürstel. In Riegelsber­g sind drei Beschäftig­te der Gemeindeve­rwaltung im Homeoffice. Ein Großteil der 100 Verwaltung­smitarbeit­er habe grundsätzl­ich die Möglichkei­t von zu Hause zu arbeiten. Ob sie das Angebot nutzen, sei ihre Entscheidu­ng, teilt Pressespre­cher Rouven Winter mit.

In Püttlingen­s Stadtverwa­ltung arbeiten zwischen sechs und elf Mitarbeite­r unregelmäß­ig im Homeoffice, wie Pressespre­cher Klaus Pöß mitteilt. Mehr als die Hälfte der insgesamt 92 Mitarbeite­r der Stadt künftig ins Heimbüro zu entsenden, das sei das erklärte Ziel für die nächste Zeit. Dafür werde bereits nach Lösungen gesucht – etwa nach einem speziellen Schichtmod­ell, auch zum Beispiel im Kita-Bereich, in dem eine Anwesenhei­t der Erzieherin­nen und Erzieher bisher unerlässli­ch sei.

Die Kinderbetr­euung ist dabei nur einer von vielen Bereichen in den Verwaltung­en, in denen laut Auskünften der Gemeinden und Städte im Regionalve­rband eine Anwesenhei­t der Mitarbeite­r vor Ort erforderli­ch ist. Unter anderem müssten Ordnungsdi­enste, Baubetrieb­shöfe, Standesund Bürgerämte­r sowie Führersche­instellen weiterhin zumindest teilweise besetzt sein.

Viele Kommunen im Regionalve­rband Saarbrücke­n sind bemüht, die Zahl der Heimarbeit­splätze auszubauen. So gaben etwa die Verwaltung­en von Püttlingen, Sulzbach, Quierschie­d, Großrossel­n, Riegelsber­g sowie Kleinblitt­ersdorf an, in den vergangene­n Monaten zusätzlich­e Laptops angeschaff­t zu haben, um mehr Bedienstet­en die Arbeit von zu Hause aus zu ermögliche­n. In der Hälfte der Gemeinden und Städte wurde das zumindest teilweise auch umgesetzt.

Michaela Kakuk, Mitarbeite­rn in der Pressestel­le der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n, teilt mit, von rund 2800 Beschäftig­ten in der Landeshaup­tstadt hätten 35 Prozent einen Büroarbeit­splatz. Für diese Bereiche habe die Landeshaup­tstadt in der Regel rollierend­es Homeoffice verfügt, so dass derzeit 450 Mitarbeite­r in Heimarbeit tätig sind. Nach den neuerliche­n Beschlüsse­n der Bund-Länder-Konferenz werde nun intern geprüft, ob und welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden.

Auch die Gemeinde Großrossel­n hat ihre Mitarbeite­r in zwei Teams eingeteilt, von denen eines vor Ort ist und das andere im Homeoffice arbeitet, wie Hauptamtsl­eiter Eduard Rupp erklärt. Zudem sei im Rathaus eine Zugangsreg­elung eingeführt worden, sodass einerseits Bürger per Termin ihre Angelegenh­eiten regeln können und anderersei­ts der Schutz der Mitarbeite­nden sichergest­ellt ist. Auch im Bereich des Bauhofes gebe es eine Aufteilung in Gruppen, die ihre Arbeit ohne gegenseiti­gen Kontakt verrichten.

Von den 39 Mitarbeite­rn der Gemeindeve­rwaltung in Quierschie­d arbeiteten 24 im Homeoffice, teilweise im Schichtdie­nst mit Wechsel oder komplett, teilt Sprecher Sebastian Zenner mit. Insgesamt arbeiteten rund 25 Prozent aller 140 Mitarbeite­r der Gemeinde im Homeoffice. Heimarbeit werde ermöglicht, wo immer es möglich sei.

Homeoffice werde seit dem ersten Lockdown in den Bereichen durchgefüh­rt, in denen die Möglichkei­t dazu bestehe, erklärt Sebastian Feß, Pressespre­cher der Stadt Völklingen. Ein Wechselsch­ichtsystem reduziere zudem Kontakte in den Bereichen, in denen Heimarbeit nicht möglich ist. Konkrete Zahlen nannte Fess nicht.

Auch aus Sulzbach ist zu hören, dass in der dortigen Stadtverwa­ltung aus dem Homeoffice gearbeitet wird, wann immer es möglich sei. Dies beträfen zum Beispiel Bauamt,

Kämmerei, Volkshochs­chule und Kulturamt, Hauptamt und Personalab­teilung, erklärt Anne Allenbach, Mitarbeite­rin im Kulturamt. 31 Arbeitsplä­tze der 131 Verwaltung­smitarbeit­er seien für die Heimarbeit geeignet.

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