Rege Nachfrage nach Baukindergeld in Bund und Land
(dpa) Fast 310 000 Familien in Deutschland sind bereits in den Genuss des Baukindergeldes gekommen. Zwischen dem Start des Programms im September 2018 bis Ende vergangenen Jahres zählte die Förderbank KfW 309 948 Zusagen für den staatlichen Eigenheim-Zuschuss. Gut 6,5 Milliarden Euro Fördergelder für den Bau eines Hauses oder den Kauf einer Immobilie wurden bisher ausgeschüttet, wie die KfW mitteilte.
Die meisten Zuschüsse flossen der KfW zufolge in das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen. Dort wurden seit 2018 gut 64 400 Familien mit fast 1,4 Milliarden Euro gefördert. Auch in Bayern (47 572 Familien/knapp eine Milliarde Euro), Baden-Württemberg (41 786/909 Millionen Euro) und Niedersachsen (37 100/788 Millionen Euro) wurde das Baukindergeld rege nachgefragt. Im Saarland zählte die KfW bis Ende vergangenen Jahres 4195 Zusagen in einer Gesamthöhe von 84,6 Millionen Euro.
Seit dem 18. September 2018 winkt Familien für den Bau eines Hauses oder den Kauf einer Immobilie der staatliche Zuschuss. Pro Kind gibt es 12 000 Euro, ausgezahlt in zehn Jahresraten zu je 1200 Euro. Insgesamt stehen 9,9 Milliarden Euro zur Verfügung. Der Zuschuss konnte rückwirkend beantragt werden: von Eltern oder Alleinerziehenden, die seit dem 1. Januar 2018 eine Baugenehmigung erteilt bekommen oder einen Kaufvertrag unterschrieben haben.
An der Leistung gab es immer wieder Kritik. So hieß es etwa, das Baukindergeld feuere die Immobilienpreise weiter an oder es profitierten
Familien, die das Geld eigentlich nicht nötig hätten. Nach Angaben der KfW haben die meisten Antragsteller ein oder zwei Kinder (85 Prozent) und ein durchschnittliches zu versteuerndes Einkommen von weniger als 50 000 Euro (75,3 Prozent).
Im vergangenen Jahr erhielten 124 731 Familien eine Zusage für Baukindergeld in einer Gesamthöhe von 2,6 Milliarden Euro. Ab September 2020 habe die Zahl der Anträge deutlich zugenommen, berichtete die KfW. Allein im Dezember seien 21 000 Anträge eingegangen. Vermutlich
seien viele davon ausgegangen, dass die Förderung Ende 2020 auslaufe.
Tatsächlich können Anträge bis Ende 2023 gestellt werden. Zudem hat die Bundesregierung den Förderzeitraum bis zum 31. März 2021 verlängert, weil es wegen der Corona-Pandemie beim Bauen und beim Hauskauf teilweise zu Verzögerungen kam. Nun kann die Leistung beantragen, wer bis zum 31. März 2021 eine Baugenehmigung erhält oder einen Kaufvertrag unterschrieben hat.