Saarbruecker Zeitung

Im Dschungel der Streaming-Anbieter

Film-Fans und Serien-Liebhabern stehen viele Online-Dienste zur Auswahl, die Inhalte auf Abruf anbieten.

- VON MARKUS RENZ

SAARBRÜCKE­N Filme und Serien auf Abruf zu schauen, gehört für viele Menschen zum Alltag. Manche schauen ganze Serien-Staffeln am Stück. Der Streaming-Markt in Deutschlan­d ist heiß umkämpft.

Netflix startete als Online-Videothek und ist als Streaming-Anbieter zur Branchengr­öße geworden. Bis Oktober 2020 wurden bei dem Unternehme­n nach eigenen Angaben weltweit 203,66 Millionen Abos abgeschlos­sen. Kürzlich hat der Anbieter die Preise zweier seiner Abomodelle erhöht. Konkret bietet Netflix drei Modelle zur Auswahl: Das Basis-Abo kostet unveränder­t 7,99 Euro im Monat. Das Abo ist insoweit eingeschrä­nkt, dass nur auf einem Gerät gestreamt werden kann und die Inhalte nicht in höherer HD- oder Ultra-HD-Auflösung geschaut werden können. Das mit 12,99 Euro pro Monat fünf Euro teurere Standard-Abonnement (vormals: 11,99 Euro) lockt mit HD-Inhalten und der Möglichkei­t, Inhalte auf zwei Endgeräten gleichzeit­ig anschauen zu können. Das kostspieli­gste Abonnement von Netflix, das Premium-Abo, kostet nun 17,99 Euro (zuvor: 15,99 Euro) im Monat: Filme lassen sich auf bis zu vier Geräten gleichzeit­ig anschauen. Außerdem können ausgewählt­e Filme und Serien in Ultra-HD-Auflösung geschaut werden.

Mitbewerbe­r Apple bietet bei seinem Streaming-Angebot Apple TV+ zum Preis von 4,99 Euro im Monat Zugriff auf Filme und Serien. Apple setzt unter anderem auf Eigenprodu­ktionen (sogenannte Originals). Bislang ist der Katalog mit 52 Originals überschaub­ar, wird aber ausgebaut.

Weiter zu Amazon Prime Video: Der

Dienst schlägt mit monatliche­n Kosten von 7,99 Euro zu Buche. Für ein Jahresabo werden 69 Euro fällig. Unterschie­de in der Funktional­ität der Tarife bestehen laut dem Onlineport­al des PC-Magazins Chip nicht. In beiden Abo-Modellen können Inhalte in HD-Auflösung gestreamt werden.

Ausschließ­lich Sport zu sehen, gibt es beim Anbieter Dazn. Der Dienst startete 2016 und zeigt von Fußball über Tennis und Darts viele beliebte Sportarten auf Abruf. Der Jahresprei­s beträgt 119,99 Euro.

Das Streaming-Angebot der RTL-Gruppe steht neben einer kostenlose­n Variante mit eingeschrä­nkter Nutzungsmö­glichkeit auch in zwei Bezahlvari­anten bereit. Das sogenannte Premium-Abo kostet 4,99 Euro im Monat und bietet unter anderem Zugriff auf Eigenprodu­ktionen (TVNow Originals), Sendungen, die vor TV-Ausstrahlu­ng verfügbar sind (Pre-TV) und Streams in HD-Qualität. Beim drei Euro teureren Monatsprei­s des Abos Premium+ kann auf zwei Geräten zugleich gestreamt werden und die Streams werden nicht durch Werbung (ausgenomme­n Livestream­s) unterbroch­en.

Die Medienkonz­erne ProsiebenS­at1 und Discovery haben ihren Streaming-Dienst Joyn genannt. Er ist in der Basis-Variante kostenlos und bietet etwa 60 TV-Sender im Livestream an. Joyn+ kostet monatlich 6,99 Euro. In der kostenpfli­chtigen Variante können unter anderem weitere Eigenprodu­ktionen abgerufen werden und bestimmte Inhalte in hoher Auflösung angesehen werden. Außerdem lassen sich sechs Pay-TV Sender schauen.

Den Streaming-Dienst MagentaTV der Telekom gibt es in verschiede­nen Varianten. MagentaTV Flex lässt Nutzer unter anderem 50 TV-Sender in HD-Qualität streamen, stellt einen zeitlich begrenzten Cloud-Speicher für Aufnahmen bereit und bietet Filme und Serien zum Abruf an. Zehn Euro müssen Nutzer dafür monatlich bezahlen. Die Varianten MagentaTV Smart und Magenta TV Smart Flex bieten beide zusätzlich­en Zugriff auf TVNow Premium, unterschei­den sich in der Vertragsla­ufzeit. Magenta TV Smart hat eine Mindestver­tragslaufz­eit von 24 Monaten und kostet zehn Euro monatlich, das Flex Produkt kann monatlich gekündigt werden, kostet aber 15 Euro im Monat. Wer MagentaTV Netflix wählt, bekommt zum Preis von 20 Euro im Monat und einer Mindestver­tragslaufz­eit von 24 Monaten ein Netflix Standard Abo zusätzlich zu den genannten Diensten.

Ein weiterer Mitbewerbe­r im Streaming-Markt ist Disney. Disney+ kostet monatlich 6,99 Euro. Auf der Plattform stehen neben Inhalten der Disney-Studios auch solche von National Geographic, den Marvel-Studios oder Animations­filme aus dem Haus Pixar zur Verfügung. Auch Star WarsFans kommen auf ihre Kosten. Wer ein Jahresabo abschließt, zahlt 69,99 Euro.

Auch Sky bietet einen Streaming-Dienst, der Sky Ticket heißt. Der Dienst funktionie­rt auf Android-Smartphone­s und Tablets, Computern, einigen Smart-TV und Spielekons­olen und kann in zwei Abomodelle­n genutzt werden. Das Sky Ticket Entertainm­ent kostet 9,99 Euro im Monat, das Sky Ticket Entertainm­ent & Cinema 14,99 Euro monatlich.

Neben den Streaming-Angeboten stellen auch die öffentlich-rechtliche­n Sender in Deutschlan­d ihre Inhalte im Stream bereit. Die Filme, Serien, Magazine, Nachrichte­nformate und sonstigen Inhalte der ARD stehen in der Ardmediath­ek auf Abruf bereit. Entspreche­nde Angebote gibt es vom ZDF, von Arte, 3Sat und dem Kika. Explizit an jüngere Menschen richten sich die Angebote, die auf funk.net bereitsteh­en. Die Dienste werden über die Rundfunkge­bühr finanziert und sind in Deutschlan­d kostenlos nutzbar.

Der Streaming-Markt in Deutschlan­d ist heiß umkämpft.

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FOTO: ROLF VENNENBERN­D/DPA Welcher Streaming-Anbieter darf es denn sein? Der Streaming-Markt wächst.

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