„Die Städtepartnerschaft ist nicht veraltet“
Uwe Conradt konferierte online mit Yves Pascouau, dem Nanteser Stadtrat für Europaangelegenheiten.
(red) Anlässlich des deutsch-französischen Tags 2021 haben sich Oberbürgermeister Uwe Conradt und Yves Pascouau, der neue Nanteser Stadtverordnete für Europaangelegenheiten, online über den aktuellen Stand und die Perspektiven der Städtepartnerschaft ausgetauscht. Auch die beiden jungen Botschafterinnen Esther Amilien und Alexia Theißen-Achille, die seit Oktober ein Freiwilligenjahr in der jeweiligen Partnerstadt verbringen, haben an der Videokonferenz teilgenommen. Der 22. Januar ist das Datum der deutsch-französischen Freundschaftsverträge – des Elysee-Vertrags von 1963 und des Aachener Vertrags von 2019.
Im digitalen Dialog vereinbarten Pascouau und Conradt einen stärkeren Austausch der Stadtverwaltungen. Im Hinblick auf verstärkte nationale Interessen und den wachsenden Populismus, der während der Pandemie zu beobachten ist, sagte Conradt: „Es ist unser Bestreben als Stadt an der Grenze mit europäischer Prägung, den Bürgerinnen und Bürgern gerade in sozialer Hinsicht durch die Krise zu helfen und Populismus keinen Raum zu bieten.“
Die beiden jungen Botschafterinnen konnten während des Online-Treffens Fragen und Wünsche an die beiden Politiker richten. Ein Wunsch der Botschafterinnen war es, die Grenzen in Europa offen zu lassen. Dazu versprach Conradt: „Ich werde mich immer dafür einsetzen, dass so etwas nicht mehr passiert, denn eine geschlossene Grenze widerspricht dem Geist von Saarbrücken.“
Auf die Frage, wie man die Partnerschaft in Nantes und Saarbrücken sichtbarer machen könne und wo sie in zehn Jahren steht, betonten Conradt und Pascouau, dass sich beide Städte zusammen mit vielen gesellschaftlichen Gruppen und Initiativen, aber auch den Verwaltungen
sowie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den aktuellen und künftigen Herausforderungen stellen müssen. „Auch wenn es die Städtepartnerschaft schon 56 Jahre gibt, ist sie nicht veraltet, sondern beruht auf soliden Grundlagen und gemeinsamen Werten, aus denen neue Zielsetzungen und Projekte entstehen. Zum Beispiel die Unterstützung der Menschen bei der Bewältigung der Folgen der Pandemie, der Schutz der Umwelt und bessere Möglichkeiten für die zukünftigen Generationen, der Austausch, die Teilhabe und die Entwicklung innovativer Lösungen“, sagte Pascouau.
Auch für Conradt ist das Potenzial der Städtepartnerschaft längst noch nicht ausgereizt: „Gerade die Zukunftsfragen wie Digitalisierung, Klimaschutz, Mobilität und Folgen der Corona-Pandemie werden die Politik in den nächsten Jahren zunehmend beschäftigen. Dabei sollte es selbstverständlich sein, nicht nur an sich selber zu denken, sondern sich mit den Partnern auf Augenhöhe auszutauschen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. www.saarmoselle.org www.buergerfonds.eu www.regionalverband-saarbruecken.de/grenzregion