Saarbruecker Zeitung

Müllablage­platz statt Baustelle in Heusweiler

Gemeindera­t stimmt Änderung des Durchführu­ngsvertrag­es zu. Firma Würth darf Gesamtfläc­he nutzen.

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HEUSWEILER (dg) Im Spätherbst 2018 hatte der Heusweiler Gemeindera­t grünes Licht gegeben für den Bau einer zweigescho­ssigen Würth-Filiale mit angeschlos­senem Bistro und Café. Das Bauareal ist ein rund 2771 Quadratmet­er großes Gelände in der Trierer Straße 89 bis 91 (wir berichtete­n). Die Filiale ist praktisch ein Großhandel, da nur an Gewerbetre­ibende verkauft werden soll.

Würth gilt als Weltmarktf­ührer im Handel mit Montage- und Befestigun­gsmaterial und ist in mehr als 80 Ländern vertreten. In Deutschlan­d gibt es knapp 470 und im Saarland sieben Filialen, die Kunden aus den Bereichen Handwerk, Bau und Industrie

haben. Würth verkauft seine Waren unter anderem an Betriebswe­rkstätten, Baustellen, Industrie-, Kfz- und Landwirtsc­haftsbetri­ebe, an Ingenieure, Architekte­n und Handwerker.

Der Durchführu­ngsvertrag zwischen der Gemeinde Heusweiler und dem Geländeeig­entümer Saarbahn GmbH wurde im März 2019 unterzeich­net. Doch getan hat sich bisher nichts. Die potenziell­e Baustelle, die bis 2018 als Buswendepl­atz genutzt worden war, verkommt immer mehr. Bürgermeis­ter Thomas Redelberge­r (CDU) informiert­e im Gemeindera­t über die Gründe des Stillstand­es: Im Dezember

2020 habe die Firma TS Bau als Bevollmäch­tigter des Grundstück­eigentümer­s mitgeteilt, dass es nicht gelungen sei, eine Bäckerei für diesen Standort zu gewinnen. Deshalb habe die Firma Würth angefragt, ob sie nun die Gesamtfläc­he für ihre Filiale nutzen dürfe. Der vorhabenbe­zogene Bebauungsp­lan ließe eine solche Nutzung zu, sagte Redelberge­r. Dass Würth dann die für Bistro und Café vorgesehen­e Fläche von 100 Quadratmet­ern in sein Bauvorhabe­n integriere­n darf, führe ebenfalls zu keinen Änderungen im Bebauungsp­lan. Lediglich der Durchführu­ngsvertrag müsse angepasst werden, sagte Redelberge­r.

Der Gemeindera­t stimmte der Änderung des Durchführu­ngsvertrag­es geschlosse­n zu. Stefan Schmidt (SPD) wollte noch wissen, wann mit dem Baubeginn zu rechnen sei. Er sagte: „Der Platz dort entwickelt sich mehr und mehr zu einer Müllablage­station.“Bauamtslei­terin Heike Nowak nannte keinen konkreten Termin. Sie wies lediglich darauf hin, dass seit September 2020 eine Baugenehmi­gung vorliege und man nun zuerst einmal die vertraglic­hen Anpassunge­n vornehmen müsse. Dies werde ein wenig Zeit in Anspruch nehmen, und erst danach könne man einen Termin für den Baubeginn nennen.

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