Ästhetische Fächer sollen beglücken
„Bildungsbereich glänzt nicht immer“, Leserbrief von Heinz Eberhardt, SZ vom 19. Januar
„Auch wäre zu überlegen, ob es in dieser schwierigen Zeit nötig ist, Schüler mit Aufgaben in Fächern wie Religion, Kunst und Musik zu belasten.“So lautet der letzte Satz des Leserbriefes von Herrn Eberhardt. Fast fühle ich mich genötigt, ironisierend zu sagen: Er ist der krönende Abschluss eines Rundumschlages gegen alle, die in schwierigen Zeiten versuchen, Schule zu gestalten und zu leben. Von den Kultusministern bis hin zu manchen Lehrern, allen wird Inkompetenz bescheinigt, und sie werden mit der Note mangelhaft (5) bewertet. Immerhin keine sechs. Es besteht also Hoffnung. Aber wie in der Schule soll die Frage von Herrn Eberhardt nicht unbeantwortet bleiben: Ja, es stimmt, belasten wollen gerade diese Lehrer der ästhetischen Fächer die Schüler nicht. Im Gegenteil! Sie wollen sie beglücken. Gerade weil die Zeiten so schwierig sind, braucht es anspruchsvollen Zuspruch. Natürlich geht es auch hier um Bildung, aber das ist weit mehr als kognitiver Wissenszuwachs. Weise Lehrer wissen das. Und auch Kultusminister. Darum am Schluss noch ein Tipp für alle, die es wissen wollen: Wie wäre es denn mal damit, eine nachdenklich-frohmachende Geschichte zu lesen? Oder ein Bild zu malen, dass zeigt, wie es in unserem Inneren aussieht. Ja, und dann die Musik; sie kann wirklich himmlisch sein, und manchmal wirken diese drei sogar Wunder.
Bernhard Marondel, Saarbrücken-Ensheim