Saarbruecker Zeitung

Laschet gibt den „Merz-Fan“– CDU startet ins Superwahlj­ahr

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(dpa) Der neue CDU-Vorsitzend­e Armin Laschet hat bei Parteifreu­nden im Südwesten um die Anhänger von Friedrich Merz geworben und eindringli­ch vor einer Bundesregi­erung aus SPD, Linken und Grünen gewarnt. „Ich bin auch Friedrich-Merz-Fan“, sagte Laschet am Samstag in Stuttgart beim Parteitag der Südwest-CDU, die im Kampf um den Bundesvors­itz mehrheitli­ch Merz unterstütz­t hatte. Die CDU brauche Merz und die, die ihn unterstütz­t hätten.

„Bei dieser Bundestags­wahl geht es um die Richtung der Republik“, sagte Laschet. „Ich bin sicher: Wenn Rot-Rot-Grün eine Mehrheit hat, werden sie es machen.“Man müsse eine solche Konstellat­ion ausschließ­en, wenn es einem um das Wohl Deutschlan­ds gehe. Es werde auf die CDU ankommen, die Wähler der Mitte zu halten. Sein Ziel bei der Bundestags­wahl am 26. September seien „35 Prozent plus X“.

Laschet hatte sich vor einer Woche im Kampf um das CDU-Spitzenamt knapp gegen Merz durchgeset­zt. Die Frage der Kanzlerkan­didatur muss allerdings noch zwischen CDU und CSU geklärt werden. „Armin Laschet führt unsere CDU, und er ist damit der natürliche Kanzlerkan­didat“, sagte Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn. Spahn hatte Laschet im Wettbewerb um den Parteivors­itz unterstütz­t und war zu seinem Stellvertr­eter gewählt worden.

Laschet und CSU-Chef Markus Söder hatten sich darauf festgelegt, den gemeinsame­n Kanzlerkan­didaten erst nach den Landtagswa­hlen in Baden-Württember­g und Rheinland-Pfalz am 14. März zu küren. Beide gelten als Anwärter, wobei der bayerische Ministerpr­äsident Söder öffentlich noch keinen Anspruch auf das Amt erhoben hat.

CSU-Chef Söder sagte den Christdemo­kraten in Baden-Württember­g am Samstag, dass er „super“mit Laschet zusammenar­beite. „Aber klar ist auch: Ohne den Süden geht in Deutschlan­d wenig.“Der Süden sei der wirtschaft­liche und technologi­sche Motor Deutschlan­ds – das solle auch so bleiben. Er würde sich freuen, wenn die CDU in Baden-Württember­g wieder die Regierung führe und dann im Gleichklan­g mit Bayern sei. Den populären Ministerpr­äsidenten im Südwesten, Winfried Kretschman­n (Grüne), verglich er mit dem FC Bayern München: „Auch Bayern München kann mal verlieren, wenn man die richtige Taktik und die richtige Strategie wählt.“

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