Saarbruecker Zeitung

Handel warnt vor Engpass bei Obst und Gemüse

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(dpa) Der Deutsche Fruchthand­elsverband sieht die Versorgung der Bundesbürg­er mit Obst und Gemüse aus dem Ausland gefährdet. Grund sei die Verschärfu­ng der Corona-Einreise-Verordnung durch die Bundesregi­erung, teilte der Verband am Sonntag in Bonn mit. Innerhalb von wenigen Stunden seien die Einreisebe­dingungen auch für die Fahrer von Lebensmitt­eltranspor­ten so verschärft worden, dass es kaum noch möglich sei, Obst und Gemüse zum Beispiel aus Spanien nach Deutschlan­d zu importiere­n.

Verbandsge­schäftsfüh­rer Andreas Brügger sagte, die Fahrer aus den festgelegt­en Hochrisiko­gebieten wie Portugal und Spanien müssten seit Sonntag bei Grenzübert­ritt einen negativen PCR-Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sei. In der Praxis sei das kaum machbar. „Spanien ist zurzeit mit einem

Anteil von rund 30 Prozent eines der Hauptliefe­rländer für Obst und Gemüse“, erläuterte Brügger.

Gemeinsam mit anderen Verbänden habe man die Bundesregi­erung frühzeitig auf die möglichen Konsequenz­en hingewiese­n, „leider ohne Ergebnis“. Der Verband forderte europaweit verbindlic­he Regelungen, wie sie mit der Green-Lanes-Richtlinie der Europäisch­en Union bereits definiert seien.

Die Richtlinie sieht Grenzüberg­änge innerhalb der EU mit Sonderfahr­spuren vor, die eine schnelle Durchfahrt von Güterfahrz­eugen ermögliche­n. „Wir brauchen auch in Corona-Zeiten einen Versorgung­skorridor für frisches Obst und Gemüse, sonst drohen leere Regale im Handel“, sagte Brügger.

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