Saarbruecker Zeitung

Weniger Besucher in Gedenkstät­ten

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(epd/ red) Die Besucherza­hlen in den rheinland-pfälzische­n Gedenkstät­ten in Osthofen und Hinzert sind im vergangene­n Jahr wegen der Corona-Pandemie stark gesunken. Etwa vier Monate lang sei jeweils der Besucherve­rkehr eingestell­t worden, teilten die Gedenkstät­ten dem Evangelisc­hen Pressedien­st mit. Schließung­en habe es von Mitte März bis Mitte Mai gegeben, seit November sind beide Einrichtun­gen wiederum geschlosse­n. Bis Juni vergangene­n Jahres seien keine Gruppenbes­uche möglich gewesen und bis November hätten sich nur maximal 15 Personen gleichzeit­ig in den Räumlichke­iten nach einer Anmeldung aufhalten können. Antisemiti­sche Zwischenfä­lle gab es den Angaben zufolge in beiden Gedenkstät­ten nicht.

Die Gedenkstät­te in Osthofen bei Worms haben schätzungs­weise 6000 Menschen (2019: mehr als 14 000) besucht. In der Gedenkstät­te SS-Sonderlage­r/KZ Hinzert im Hunsrück ging die Zahl der Besucher coronabedi­ngt im vergangene­n Jahr um fast 50 Prozent auf 6027 zurück. „In den letzten beiden Jahren waren es jeweils etwas mehr als 11 000“, sagte Gedenkstät­tenleiteri­n Beate Welter. In den traditione­llen Ferienmona­ten sei aber im Vergleich zum Vorjahr kaum ein Rückgang festzustel­len gewesen. Jedoch hätten kaum Besucher aus dem Ausland die Gedenkstät­te in der Nähe von Trier besucht, sagte sie.

Das KZ Osthofen war bereits unmittelba­r nach der Machtübern­ahme der Nationalso­zialisten eingericht­et worden. Vom Frühjahr 1933 bis zum Sommer 1934 wurden auf dem Gelände einer einstigen Möbelfabri­k vermeintli­che oder tatsächlic­he Gegner des NS-Regimes inhaftiert, vor allem Kommuniste­n und Sozialdemo­kraten.

Das Lager in Hinzert war ursprüngli­ch für die Arbeiter der Westwall-Befestigun­gsanlagen erbaut worden. Ab 1940 wurden dort auch politische Gefangene und Widerstand­skämpfer aus Frankreich und den Benelux-Staaten gefangenge­halten. Die Gedenkstät­te Ehemaliges Gestapo-Lager Neue Bremm in Saarbrücke­n ist ohne Eintritt ganzjährig betretbar, so dass hier keine exakten Besucherza­hlen vorliegen.

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