Saarbruecker Zeitung

Olympia-Casting statt WM-Euphorie

Die deutschen Handballer haben in Ägypten den Einzug ins Viertelfin­ale vorzeitig verpasst. Kapitän Gensheimer wehrt sich gegen Kritik.

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und Spielmache­r Philipp Weber zu den wenigen WM-Gewinnern.

Gislason war am Sonntag auch als Moderator gefragt. Die neuen Diskussion­en um seinen Kapitän Uwe Gensheimer gefielen dem Isländer nicht. „Ich sehe keinen großen Grund, ihn heftig anzugehen“, sagte Gislason und betonte: „Er steht überhaupt nicht zur Diskussion – im Gegenteil: Er macht seinen Job intern als Kapitän sehr gut.“

Gensheimer hatte auf die Kritik an seinen schwankend­en WM-Auftritten zuvor auf seine Weise reagiert. „Ich weiß nicht, ob es der Vereinszug­ehörigkeit geschuldet ist irgendwo, Missgunst und Neid sind da manchmal schon ein bisschen da“, sagte der Linksaußen nach dem 31:24 gegen Brasilien und ergänzte mit Blick auf sein Amt als DHB-Anführer: „Nichtsdest­otrotz glaube ich, dass ich nach wie vor noch den Rückhalt der Mannschaft habe.“

Unter dem Strich dürfte die WM als Enttäuschu­ng in die DHB-Annalen eingehen. Das Erreichen der K.o.-Runde, offizielle­s Verbands-Ziel, war schon vor dem Brasilien-Spiel futsch. Echte WM-Begeisteru­ng kam in Deutschlan­d nicht auf. „Es wäre schön gewesen, wenn wir mehr Euphorie hätten entfachen können“, sagte DHB-Sportvorst­and Axel Kromer. Zuletzt hatte eine deutsche Auswahl 2017 das WM-Viertelfin­ale verpasst, doch ungeachtet dessen bleiben die Ziele beim Verband hoch. „Ich weiß nicht, wer die Ziele zurückschr­auben muss, wir jedenfalls nicht“, sagte DHB-Vizepräsid­ent Bob Hanning gewohnt forsch: „Wir wollen um Olympische­s Gold spielen.“

In der Olympia-Quali dürften dann auch wieder zahlreiche der in Ägypten fehlenden Stars dabei sein. Und so schaut Gislason auch mit einem weinenden Auge auf die vielen Absagen für das Turnier am Nil zurück. „Ich glaube, wir hätten schon ganz gute Chancen gehabt, weiterzuko­mmen“, sagte Gislason.

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