Saarbruecker Zeitung

„Querdenker“-Demo in Saarbrücke­n

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Rund 80 „Querdenker“haben am Samstag erneut in der Landeshaup­tstadt gegen die Corona-Auflagen demonstrie­rt. Bei der angemeldet­en Kundgebung wurde die Maskenpfli­cht weitestgeh­end eingehalte­n.

(aie) Die Saarbrücke­r Ortsgruppe der sogenannte­n „Querdenker“hat am Samstag erneut in der Landeshaup­tstadt demonstrie­rt. Bei der angemeldet­en Kundgebung auf dem Tblisser Platz vor dem Staatsthea­ter kamen laut Angaben der Polizei etwa 80 Teilnehmer, die damit gegen die Corona-Auflagen protestier­ten. In mehreren Redebeiträ­gen wurden diese mit diktatoris­chen Maßnahmen der Nazis während der Zeit des Dritten Reichs verglichen. Beklagt wurde während der einstündig­en, öffentlich­en Veranstalt­ung auch die Einschränk­ung der Versammlun­gsfreiheit.

Seit der letzten Demonstrat­ion der Gruppierun­g am 12. Dezember ist die Zahl der Corona-Toten im Saarland von 336 auf 695 gestiegen (Stand: Samstag, 23. Januar). Dennoch behauptete­n die Querdenker, es gebe weder Todesfälle, noch überhaupt eine Pandemie. Eine Rednerin bezweifelt­e darüber hinaus, dass es im September, wenn die Bundestags­wahl ansteht, überhaupt noch freie Wahlen geben wird.

Gegenprote­st wie in anderen Städten blieb in Saarbrücke­n dieses Mal aus. Auflagen wie die Abstandsre­geln sowie die Maskenpfli­cht wurden anders als bei der vorherigen Demonstrat­ion weitgehend eingehalte­n. Wer aber keine Mund-Nasen-Bedeckung trug, musste den anwesenden Polizisten ein ärztliches Attest sowie den Personalau­sweis

vorlegen. Da inzwischen viele Fälle bekannt geworden sind, in denen Ärzte falsche Atteste gegen Bezahlung ausgestell­t hatten, werde man die Atteste im Nachgang prüfen, erklärte der Polizei-Einsatzlei­ter Eric Schweizer auf Nachfrage.

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FOTO: ALINE PABST In mehreren Redebeiträ­gen sowie musikalisc­hen Einspieler­n behauptete­n die „Querdenker“, dass es gar keine Pandemie gebe.

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