Saarbruecker Zeitung

Welches Pharma-Studium darf es sein?

Die Pharmazie spielt im Entwicklun­gskonzept der Saar-Uni eine Schlüsselr­olle. Auch für Studenten hat die Hochschule in diesem Fach einiges zu bieten.

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Die Saar-Universitä­t hat große Pläne für die Zukunft – und in diesen Plänen nimmt die Pharmazie eine besondere Rolle ein. Die Hochschule will in den Kreis der deutschen Spitzen-Unis vorstoßen und setzt dabei auf drei Themen. Der Europaschw­erpunkt geht auf die Gründertag­e der Hochschule kurz nach dem Zweiten Weltkrieg zurück, die Informatik kam in den 1970er Jahren dazu und entwickelt­e sich bis zur Jahrtausen­dwende zum zweiten wissenscha­ftlichen Leuchtturm. Dritter Schwerpunk­t soll der Bereich NanoBioMed werden und hier spielt die Pharmazie eine Schlüsselr­olle.

Die Forschungs­felder dafür sind schon abgesteckt. Die Universitä­t will mit dem Helmholtz-Institut für Pharmazeut­ische Forschung Saar (HIPS) eine Allianz schließen, um unter anderem die Wirkstoff-Forschung zu antibiotik­aresistent­en Bakterien voranzubri­ngen und gemeinsam neue Professore­n zu berufen. Auf dem Campus der Uni zeugen Neubauten für die Pharmazie vom besonderen Stellenwer­t dieses Fachs. Studenten, die an diesem Boom teilhaben wollen, können sich an der Saar-Uni heute in folgenden Studiengän­gen einschreib­en, die direkt oder mittelbar mit der Pharmazie zu tun haben:

Die Wissenscha­ft, die Prozesse rund um den Komplex Arznei untersucht – von deren Zusammense­tzung, Herstellun­g bis zu ihrer Wirkung. An der Uni des Saarlandes, seit 1966 angeboten, schneiden die Saarbrücke­r Absolvente­n im Standortve­rgleich meist überdurchs­chnittlich ab. Bis einschließ­lich 2017 und damit fünf Jahre in Folge, wie die Deutsche Apotheker Zeitung schreibt, war Saarbrücke­n der Standort für Pharmazie, an dem Absolvente­n deutschlan­dweit am besten auf ihre Prüfungen vorbereite­t wurden.

Das Pharmazies­tudium kann an der Saar-Uni ausschließ­lich zum

Winterseme­ster aufgenomme­n werden, heißt es auf der Internetse­ite der Hochschule. In der vier Jahre dauernden Regelstudi­enzeit erwartet die Studenten auch eine sogenannte Famulatur (ein verpflicht­endes mehrwöchig­es Praktikum) sowie ein einjährige­s Berufsprak­tikum.

Abgeschlos­sen werden kann das Studium an der Universitä­t des Saarlandes mit der Pharmazeut­ischen Prüfung (Staatsexam­en) und wahlweise zusätzlich mit einem Master of Science in Pharmazie. Darüber hinaus ist in einem Teilgebiet eine Promotion möglich und eine Weiterbild­ung zum Fachapothe­ker. Es winkt ein Job in der Pharma-Industrie, einer Apotheke oder etwa im Krankenhau­s.

Auch der Masterstud­iengang Biotech

nologie bietet pharmazeut­ische Studieninh­alte. Der Master of Science wird an der Saar-Uni seit dem Winterseme­ster 2005/2006 angeboten. Biotechnol­ogen forschen zum Beispiel an Kraftstoff­en der Zukunft, begeben sich auf die Suche nach biologisch­en Kunststoff­en und entwickeln Medikament­e. Wer im Saarland seinen Master machen möchte, der muss neben dem Bachelorab­schluss in Biologie, Chemie, Pharmazie oder Bioinforma­tik auch besonders geeignet sein – etwa bereits eine überdurchs­chnittlich­e Studienlei­stung in den genannten Fachrichtu­ngen erbracht oder Auslandsun­d Praxiserfa­hrung haben. Die Vorlesunge­n des viersemest­rigen Studiengan­gs werden in Deutsch und Englisch gehalten. Die Uni des Saarlandes empfiehlt den Studienbeg­inn zum Winterseme­ster.

ist ebenfalls ein Studiengan­g mit pharmazeut­ischen Berührungs­punkten. Nicht nur, wenn es um das Entwerfen von Such-Software geht, die Datenbanke­n möglicher Medikament-Inhaltssto­ffe durchforst­en und passende Stoffe vorschlage­n kann. Auch Aids-Forschung und Krebsthera­pie spielen eine Rolle. An der Uni des Saarlandes kann Bioinforma­tik im Bachelor und Master studiert werden. Was den Abschluss Bachelor of Science (Regelstudi­enzeit sechs Semester) betrifft, bietet die Saar-Uni Studenten die Möglichkei­t zweier Vertiefung­srichtunge­n: nämlich die „Methodisch­e Bioinforma­tik“und die „Angewandte Bioinforma­tik“.

Der vier Semester dauernde Master of Science ist an der Saar-Uni forschungs­orientiert. Er will unter anderem mit seinem Betreuungs­verhältnis punkten: Laut Uni werden im Schnitt vier Studierend­e von einem Wissenscha­ftler betreut.

als Grundlage jeglicher Pharmaka Interessie­rten einen Anlaufpunk­t, wobei auch hier pharmazeut­ische Berührungs­punkte im Studiensto­ff bestehen. Das Studium der Chemie wird an der Uni des Saarlandes als Bachelorun­d Masterstud­iengang sowie als Lehramtsst­udium ermöglicht. Eine Besonderhe­it des Bachelor-Studiums an der Saar-Uni ist eine mögliche Kooperatio­n mit der Université de Strasbourg oder Université de Rennes für einen deutsch-französisc­hen Doppelabsc­hluss, der die Tür zum Arbeitsmar­kt des Nachbarn Frankreich öffnet.

Der Master-Studiengan­g bietet die Möglichkei­t zur Spezialisi­erung auf ein Teilgebiet der Chemie. Studierend­e können sich ihre Wunsch-Zusammenst­ellung aus den Uni-Modulen erstellen. Diejenigen, die später selbst

Chemie lehren möchten, können an der Saar-Uni die Befähigung zur Lehre des Fachs an berufliche­n Schulen, der Sekundarst­ufe I und II (Gymnasien und Gemeinscha­ftsschulen) und der Sekundarst­ufe I (Klassenstu­fen fünf bis zehn) erwerben. Studienbeg­inn für Chemie mit dem Abschluss Bachelor of Science und als Lehramtsfa­ch ist im Winterseme­ster, der Master of Science kann im Sommer- und Winterseme­ster begonnen werden.

 ?? FOTO: IRIS MARIA MAURER ?? Laborprakt­ika sind Teil des Pharmazie-Studiums an der Uni des Saarlandes: Agnes-Valencia Weiß (r.), wissenscha­ftliche Mitarbeite­rin für Biopharmaz­ie und Pharmazeut­ische Technologi­e, zeigt Studenten ein Präparat.
FOTO: IRIS MARIA MAURER Laborprakt­ika sind Teil des Pharmazie-Studiums an der Uni des Saarlandes: Agnes-Valencia Weiß (r.), wissenscha­ftliche Mitarbeite­rin für Biopharmaz­ie und Pharmazeut­ische Technologi­e, zeigt Studenten ein Präparat.

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