Luxair setzt alle Flüge nach Hamburg aus
Die Fluggesellschaft will wegen Corona ihre Verbindung SaarbrückenHamburg erst wieder mit dem Winterflugplan 2021/2022 aufnehmen.
ab dem 8. März 2021 den Zwischenstopp in Saarbrücken vorübergehend aussetzen und ausschließlich die Strecke Luxemburg-Hamburg bedienen.“Ab der Wintersaison 2021/2022 „wird die Streckenführung Luxemburg-Saarbrücken-Hamburg wieder angeboten“, heißt es aus Luxemburg. Zuvor hatte der Fachdienst Aviation Direct berichtet, Luxemburg würde die Route künftig nonstop bedienen und den Flughafen Saarbrücken gänzlich verlassen.
Seit dem 1. Juni 2020 steht Gilles Feith an der Spitze der Luxair. Er muss als Nachfolger von Adrien Ney wegen Corona mit gewaltigen Verlusten klarkommen und gleichzeitig sparen. Der Verzicht auf die Zwischenlandung erspart Landegebühren und bringt Zeitgewinn. Erst kürzlich räumte Feith in einem Gespräch mit dem Luxemburger Wort ein rabenschwarzes Jahr 2020 ein, das für 262 000 Stornierungen und Umsatzverluste in einer Größenordnung von 130 Millionen Euro gesorgt habe. Er schwört seinen Betrieb
„auf eine drei- bis vierjährige Durststrecke ein“.
Saar-Flughafensprecher Ludwin Vogel sagte unserer Zeitung, dass die Luxair schon seit mehreren Monaten die Anzahl der Flüge nach Hamburg reduziert habe. „Spätestens seit November hat die Luxair die Zahl der Flüge ganz erheblich reduziert. Vor Weihnachten sind sie gar nicht mehr geflogen.“Generell fliegt ab Saarbrücken wegen Corona derzeit montags bis freitags sowie sonntags nur noch ein Flugzeug täglich nach Berlin. Der restliche Flugverkehr ist komplett eingestellt.
Zu weiteren Planungen, wie sich der Flughafen in Ensheim aufstellen will, um im Markt auch auf längere Sicht konkurrenzfähiger zu werden, will sich Vogel nicht äußern. „Im Moment wird kein deutscher Flughafen irgendwelche verbindlichen Aussagen treffen können, weil Corona ständig eine neue Lage bringt und auch die Airlines nur auf Sicht fliegen. Mehr kann man seriös nicht sagen.“Gegenwärtig lasse sich auch nicht absehen, ab wann man wieder einen Urlaubsverkehr am saarländischen Flughafen aufnehmen kann.
Vogel ist dennoch sicher, dass der Flughafen auch nach der Corona-Zeit eine gesicherte Zukunftsperspektive haben wird. Die Frage nach einer Aufgabe des Saar-Airports stelle sich nicht, zumal der Airport auch die Rückendeckung der Landespolitik und der Wirtschaft habe.
Letzteres bestätigt der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Saarland, Frank Thomé. „Die Fluganbindung an den Wirtschaftsraum Hamburg ist für die saarländische Wirtschaft ein wertvoller Standortfaktor“, sagt Thomé. „Wichtig ist, dass die Verbindung grundsätzlich erhalten bleibt und mit Abflauen der Coronakrise schnell wieder an den Start geht.“Auch Wirtschafts-Staatssekretär Jürgen Barke (SPD), Aufsichtsratsvorsitzender des Flughafens Saarbrücken, gibt sich optimistisch. „Es wird auch wieder eine Zeit nach Corona
geben und dann brauchen wir unsere regionale Infrastruktur und tun gut daran, Anschluss zu halten. Daher greifen wir dem Flughafen im Rahmen der beihilferechtlichen Möglichkeiten finanziell unter die Arme – wie andere Bundesländer auch.“Barke verweist darauf, dass der Bundesverkehrsminister den Ländern bereits die Bereitschaft zur Unterstützung signalisiert habe. „Wir erwarten, dass jetzt auch zügig geliefert wird.“
Flughafensprecher Vogel verweist zudem darauf, dass trotz Corona auch jetzt schon Urlaubsflüge für den Sommerflugplan ab Saarbrücken gebucht werden können. „Alle Flugziele sind buchbar, die 2019 bestanden haben und auch solche, die 2020 hinzugekommen sind.“Dazu gehörten Antalya, Hurghada, die Kanaren, Las Palmas, die Kanaren und Mallorca. Aber auch hier gelte: Alles hängt von der Corona-Entwicklung ab.