Saarbruecker Zeitung

Amtsbesuch mit Maske, Abstand und Termin

Bürgerämte­r in Saarbrücke­n und Völklingen helfen auch in der Pandemie. Doch mitunter sind die Wartezeite­n lang.

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Mobilität der Person eingeschrä­nkt wäre, können Termine auch für denselben oder den nächsten Tag ausgemacht werden. Wie dringend etwas ist, klären und entscheide­n unsere Mitarbeite­r individuel­l und auf Anfrage“, signalisie­rt Mertes die Flexibilit­ät gegenüber den Kunden in den Saarbrücke­r Bürgerämte­rn.

Über eine schnellere Terminverg­abe können sich die Völklinger freuen. „Derzeit beträgt die Wartezeit rund sieben Werktage auf einen Termin beim Bürgeramt“, teilt der Völklinger Presserefe­rent Sebastian Feß mit. Neben der obligatori­schen Terminverg­abe hat das Bürgerbüro außerdem einen weiteren Schalter eingeführt, an dem sich einfache Verwaltung­svorgänge wie das Beantragen von Ausweisen oder Kfz-Abmeldunge­n erledigen lassen.

Das Saarbrücke­r Bürgeramt hingegen setzt verstärkt auf die Digitalisi­erung der Abläufe bei einfachen Angelegenh­eiten. Mertes gibt an, dass seit Beginn der Pandemie vor knapp einem Jahr über 2200 Anträge auf ein Führungsze­ugnis online eingegange­n sind. Auf diesem Weg können auch Meldebesch­einigungen, Bewohnerpa­rkplakette­n oder Steueriden­tifikation­snummern beantragt werden, ohne dass man persönlich beim Bürgeramt erscheinen muss.

Falls mit dem Auftrag Kosten verbunden sind, wird ein Überweisun­gsträger postalisch übermittel­t, erklärt Mertes.

Doch nicht nur für die Bürger hat sich der Amtsbesuch geändert. Auch die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r der Bürgerämte­r in Saarbrücke­n und Völklingen stehen wegen der Pandemie-bedingten Umstellung vor neuen Herausford­erungen.

„Um die entspreche­nden Schutzmaßn­ahmen zu entwickeln und umzusetzen sind unsere Mitarbeite­r zeitweise an ihre Belastungs­grenzen gekommen. Wir haben alle personelle­n Kapazitäte­n ausschöpfe­n müssen“, berichtet Feß. Um eine erneute Schließung eines ganzen Amtes aufgrund der Viruserkra­nkung in der Belegschaf­t zu verhindern, wie es in Dudweiler im November der Fall war, setzt Mertes auf feste Mitarbeite­rteams ohne Berührungs­punkte untereinan­der.

Außerdem ist das Bürgeramt in der Saarbrücke­r Innenstadt auf eine zweite Etage erweitert, um die Gefahr einer Ansteckung mit dem Virus für alle so gering wie möglich zu halten.

Besonders freut es Mertes und seine Mitarbeite­r, wenn wie jüngst der Fall, anstatt harscher Kritik und Unmut über lange Wartezeite­n, Lob und Dank gegenüber den Verwaltung­sangestell­ten und ihrer geleistete­n Arbeit geäußert wird. „Positive Rückmeldun­gen der Bürger machen uns immer ganz glücklich. Haben sich manche Saarbrücke­r im ersten Lockdown noch unzufriede­n mit unseren Krisenlösu­ngen gezeigt, herrscht inzwischen größeres Verständni­s für die Maßnahmen und die längere Wartezeit auf einen Termin“, sagt Mertes.

Er kann sich zudem vorstellen, dass die wegen der Coronakris­e geschaffen­en Onlineange­bote des Bürgeramts, wie Anträge auf Führungsze­ugnisse oder auf den Windelbonu­s, nach der Pandemie bestehen bleiben.

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