Die HSG TVA/ATSV Saarbrücken hatte Blut geleckt
Flavio Tassone vom ASC Quierschied wird gleich dreifach ausgebremst. HSG Dudweiler-Fischbach verpflichtet Till Pankuweit.
(sem) Nicht nur das Präsidium der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, sondern auch der Handball-Verband Saar hat sich entschieden, die Saison 2020/2021 abzubrechen und nicht zu werten. Dies gilt für alle Spielklassen im Jugendund Aktivenbereich. Davon betroffen sind auch die Herren-Saarlandligisten HSG TVA/ATSV Saarbrücken und HSG Dudweiler-Fischbach sowie der Frauen-Saarlandligist ASC Quierschied.
Nach einer langen Vorbereitung im vergangenen Sommer wurden die Sportlerinnen und Sportler in den vergangenen Monaten vom Coronavirus ausgebremst, bevor die Runde so richtig Fahrt aufgenommen hatte. Manche Mannschaften hatten gar kein Pflichtspiel in der Saison 2020/2021 absolviert, andere standen ein- oder zweimal auf der „Platte“. Trainer Flavio Tassone vom ASC Quierschied erklärt stöhnend: „Ich habe das ganze sogar doppelt und dreifach erleben müssen“. Denn Tassone ist nicht nur Übungsleiter der Frauen-Mannschaft, sondern auch noch der weiblichen B-Jugend des Vereins. Zudem spielt er selbst bei den Herren des ASC Quierschied. Und mit seiner Bezirksliga-Mannschaft hatte der Verein große sportliche Ambitionen. „Unser Saisonziel war der Aufstieg“, erklärt Tassone. Dieses kann der Club nun nicht realisieren. „Das ist natürlich doof, aber ich habe Verständnis
für die Maßnahme. Ich bin total damit einverstanden, dass die Saison abgebrochen wurde.
Im Gegensatz zu den Herren kommt den Frauen des ASC Quierschied der Saisonabbruch eher gelegen. „Wir hätten viele verletzungsbedingte Ausfälle gehabt. Diese Spielerinnen können nun wieder dabei sein, wenn es wieder losgeht“, berichtet Tassone.
Andreas Birk, Trainer der Saarlandliga-Herren
der HSG TVA/ATSV Saarbrücken, findet: „Ich hätte momentan keine Idee, wie es weitergehen könnte. Deshalb ist der Abbruch die richtige Entscheidung. Zumal das Gesundheitliche über allem steht.“Ähnlich würden dies auch seine Spieler sehen. „Die Entscheidung wurde bei uns natürlich in allen möglichen Whatsapp-Gruppen thematisiert – und eigentlich können sie alle nachvollziehen. Es gibt ja keine Alternative.“Auch wenn Birk sagt: „Als Sportler hätten wir natürlich gerne gespielt. Als wir im Sommer 2020 nach dem ersten Lockdown wieder in die Halle zurückkehren konnten, hatten wir alle Blut geleckt.“
Beim Saarlandliga-Konkurrenten HSG Dudweiler-Fischbach war man von der Verbands-Entscheidung nicht mehr überrascht. „Wir sind eigentlich schon im letzten Monat davon ausgegangen, dass das passieren wird, weil ja die Zeit davon gerannt ist“, sagt der sportliche Leiter Tim Kipper: „Eine Wiederaufnahme
des Spielbetriebs wäre wohl erst nach Ostern möglich gewesen, und das wäre dann nicht mehr umsetzbar.“
Wie der ASC Quierschied und die HSG TVA/ATSV Saarbrücken würde auch die HSG Dudweiler-Fischbach gerne – sobald es die Corona-Krise zulässt – wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen. Die Grundlagen abseits des Spielfeldes sind dafür gelegt. „Wir sind absolut planungssicher, sowohl was das finanzielle wie auch was den Kader angeht“, freut sich Kipper. Alle Spieler des Saarlandliga-Kaders sowie Trainer Christian Mühler haben bei der HSG Dudweiler-Fischbach für die neue Runde zugesagt. Mit Till Pankuweit von den HF Illtal präsentierte die Handball-Spielgemeinschaft (HSG) am gestrigen Dienstag, 26. Januar, zudem einen Neuzugang für die Saison 2021/2022.