Die Streuobstwiesen liegen ihm ganz besonders am Herzen
Roger Marti heißt der neue Geschäftsführer des Dachverbandes der Gartenbauvereine im Saarland und Rheinland-Pfalz. Seit Anfang des Jahres arbeitet der 52-Jährige im Kulturzentrum der Bettinger Mühle in Schmelz. Dort befindet sich der Geschäftssitz des Verbandes.
Marti ist gelernter Landschaftsgärtner sowie diplomierter Gartenbautechniker und Nachfolger von Monika Lambert-Debong. Sie war 29 Jahre als Geschäftsführerin für die Obst- und Gartenbauer im Dachverband tätig.
Die Gartenbau-Ingenieurin wechselte zum Landkreis Saarlouis ins Amt für Klima, Umwelt und Tourismus (die SZ berichtete).
Marti kam vor 14 Jahren der Liebe wegen ins Saarland und wohnt im Raum Neunkirchen. Er stammt aus Bern in der Schweiz. Vor seinem jetzigen Jobwechsel arbeitete der Schweizer als Vertriebsleiter bei einem saarländischen Unternehmen, das Gabelstapler verkauft. „Ich bin dabei, mir erst mal einen Überblick zum Aufgabenspektrum zu verschaffen“, erzählte Marti in seiner ersten Arbeitswoche.
An seinem neuen Arbeitsplatz gibt es viel zu tun. Im Verband sind 360 Obst- und Gartenbauvereine organisiert mit insgesamt etwa 46 000 Mitgliedern.
„Als Dachorganisation vertreten wir die Interessen dieser Ortsvereine in Rheinland-Pfalz und dem Saarland“, erläutert der neue Geschäftsführer.
Zusätzlich ist Marti als Redakteur und Geschäftsführer des Verlags der Zeitschrift „Unser Garten“tätig. „Die Fach- und Verbandszeitschrift für Freizeitgärtner und alle an der Natur Interessierten erscheint monatlich in getrennten Ausgaben für das Saarland/Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Luxemburg“, erklärt Marti.
Als große Herausforderung empfindet er es, die Auflage der Zeitung zu halten und möglichst noch zu steigern sowie junge Mitglieder zu gewinnen.
Besonders am Herzen liegen Marti die Streuobstwiesen. Er betont: „Das ist ein prägender Teil unserer Kulturlandschaft, deren Erhaltung und Ausweitung wir uns vorgenommen haben.“
Sogar einen eigenen Projekt-Koordinator für Streuobstwiesen leistet sich der Verband. Dessen Leitlinien sehen unter anderem vor, sich für die umweltgerechte Pflege von Obstwiesen und Gärten einzusetzen. „Wir fördern aber auch die Erzeugung sowie Verwertung von Obst und Gemüse in heimischen Gärten“, berichtet Marti.
Hohe Priorität habe die fachliche Fortbildung der Mitglieder durch Seminare und Vorträge. Dazu zählen beispielsweise Lehrgänge zum Gartenfachwart oder Informationsveranstaltungen zum Thema Brennerei und Kelterei.
Zudem organisiert der Verband jedes Jahr am letzten Sonntag im Juni, stets mit großer Resonanz, den „Tag der offenen Gartentür“. An diesem Tag können jegliche Besucher private Gartenanlagen besichtigen.
Marti möchte bei vielen Veranstaltungen seiner Mitgliedsvereine vor Ort präsent sein: „Ich habe mir vorgenommen, möglichst viele Mitglieder kennenzulernen, um über ihre Sorgen und Nöten zu erfahren, aber auch um neue Impulse zu bekommen.“In seiner Freizeit beschäftigt sich der neue Geschäftsführer als Hobbygärtner natürlich in seinem eigenen Garten, zudem wandert und kocht Marti gerne.