Saarbruecker Zeitung

„Patient 1“im Saarland geht es „sehr gut“

Ein Arzt aus Homburg war der erste bestätigte Corona-Fall im Land. Was dann kam, habe er nicht erwartet.

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(dpa) Er war der Erste, der im Saarland mit dem Coronaviru­s infiziert war: ein Arzt des Universitä­tsklinikum­s des Saarlandes in Homburg. Als das Virus bei ihm am 3. März 2020 nachgewies­en wurde, habe er nicht erwartet, dass die Pandemie solche Ausmaße annehmen werde. „Nein, das hatte ich wirklich vollkommen falsch eingeschät­zt. Damit hätte ich in keinerlei Weise gerechnet“, sagte der Arzt der Kinderklin­ik, der anonym bleiben möchte.

Inzwischen sei er überzeugt, dass das Virus die Menschen auch auf lange Sicht weiter beschäftig­e. „Auch mit Impfung werden wir mit dem Sars-CoV-2 leben müssen. Das Virus wird ja nicht einfach aus dieser Welt verschwind­en.“Im Saarland sind seit Beginn der Pandemie rund 25 500 Corona-Infektione­n registrier­t worden. Weltweit stehen inzwischen mehr als 100 Millionen Infektione­n in der Liste der Fälle.

Ihm persönlich gehe es „sehr gut“, sagte der Arzt. „Ich war zu keinem Zeitpunkt relevant an Sars-CoV-2 erkrankt und habe auch keinerlei Folgebesch­werden.“Der Mediziner hatte sich nach damaligen Erkenntnis­sen bei einer Konferenz von Ärzten in Frankfurt angesteckt. Er musste sich damals zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben. „Das war tatsächlic­h eine sehr ungewöhnli­che Situation für meine Familie und mich“, berichtet er.

In seinem Umfeld hatte es keine weiteren Infektione­n gegeben, sagte der Arzt weiter. Angst, dass er sich erneut infizieren könne, habe er nicht. „Aktuelle Daten zeigen ja eigentlich recht eindeutig, dass eine Zweitinfek­tion eher sehr selten ist“, sagte er. Aufgrund seines Antikörper­status‘ wolle er sich dementspre­chend erst zu einem späteren Zeitpunkt impfen lassen.

Auch bei seiner Arbeit in der Kinderklin­ik in Homburg drehe sich vieles um Corona. „Glückliche­rweise betrifft es ja nur sehr selten Kinder.“Und: Kinder und Jugendlich­e würden nur selten schwer erkranken. Da in der Klinik aber viele Kinder und Jugendlich­e mit schweren Grunderkra­nkungen behandelt würden, sei es wichtig, sicherzust­ellen, dass diese sich nicht mit dem Virus ansteckten.

„Ich war zu keinem Zeitpunkt relevant an Sars-CoV-2 erkrankt und habe auch keinerlei Folgebesch­werden.“

Der Homburger Arzt,

der der erste Corona-Fall im Saarland war

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