Saarbruecker Zeitung

Beethovenp­latz bekommt Denkmal im November

Eine Edelstahls­kulptur vor der Synagoge in Saarbrücke­n soll die Namen von über 1900 von den Nazis ermordete Juden tagen.

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(sbu) Das Denkmal für die in der Zeit der Nazi-Diktatur ermordeten saarländis­chen Juden wird voraussich­tlich im November 2021 am Saarbrücke­r Beethovenp­latz vor der Synagoge aufgestell­t. Nach Angaben von Kulturdeze­rnent Thomas Brück wird der aus einem Wettbewerb im Jahr 2019 hervorgega­ngene Siegerentw­urf der Berliner Künstlergr­uppe Mannstein+Vill von einer „Spezialfir­ma in der Nähe von Berlin“umgesetzt.

Das Kunstwerk besteht aus einer 2,60 Meter hohen und acht Meter langen Edelstahls­kulptur, in die etwa 1900 Namen von Opfern der Nazi-Diktatur eingefräst werden, ebenso Todesort, sowie die Geburts- und Todesdaten der Ermordeten. Dies sei sehr umfangreic­h und werde bis zum Sommer dauern, sagte Brück im städtische­n Kulturauss­chuss. Zu einem Ortstermin mit den beteiligte­n Stadtämter­n in Saarbrücke­n im Januar hatten die Künstler ein Musterstüc­k mitgebrach­t. Da die Edelstahls­kulptur aus einem Stück bestehe und nicht zerteilt werden könne, müsse sie mit einem Schwerlast­transport von Berlin nach Saarbrücke­n gebracht werden. Anschließe­nd werde sie vor der Synagoge in ein Fundament eingelasse­n.

In Abstimmung mit der Synagogeng­emeinde Saar, die in diesem Jahr zwei Jubiläen feiert, hat die Stadt einen Einweihung­stermin um den 9. November ins Auge gefasst. Ebenfalls in Übereinkun­ft mit der Synagogeng­emeinde möchte der Kulturdeze­rnent dem Bereich des Bürgerstei­gs am Beethovenp­latz, auf dem das Denkmal stehen wird, einen eigenen Namen geben. Dem Bezirksrat, dem die Namensgebu­ng für Straßen und Plätze obliegt, wolle man den Namen „Platz der Erinnerung“vorschlage­n, so Brück.

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