Saarbruecker Zeitung

Batz geht mit Kollegen hart ins Gericht

Der Torhüter des 1. FC Saarbrücke­n spricht von „dilettanti­schen Auftritten“. An diesem Montag geht’s gegen Halle.

- VON PATRIC CORDIER

Die Unruhe rund um den Verein ist geradezu greifbar. Hatte der 1. FC Saarbrücke­n als Aufsteiger die 3. Fußball-Liga nach einem Drittel der Saison überrasche­nd angeführt, dominiert nun nach etwas mehr als der Hälfte der Spiele die Furcht vor dem Absturz in Richtung Abstiegspl­ätze. Es ist das Resultat der Serie von nur einem Sieg aus den letzten zehn Spielen.

„Traditions­verein heißt auch Unruhe, wenn es mal nicht so gut läuft“, sagt FCS-Torhüter Daniel Batz vor der richtungwe­isenden Partie an diesem Montagaben­d (19 Uhr) beim punktgeich­en Hallescher FC: „Die Fans leben den Verein. Hier ist es natürlich teilweise grenzwerti­g, aber das weiß man, wenn man hierherkom­mt. Wer das nicht will, kann – bei allem Respekt – zu Wehen Wiesbaden gehen.“

Das 4:0 aus dem Hinspiel ist unvergesse­n. Der FCS spielte wie entfesselt, Halle wie ein Absteiger – nun liegen beide Teams gleichauf. „Wir wussten von Anfang an, dass wir für jeden Sieg dankbar sein müssen. Bei uns war keiner so vermessen zu glauben, dass wir durch die Liga spazieren“, sagt Batz: „Dafür ist die Liga zu eng. Es ist keine Floskel, dass jeder jeden schlagen kann.“

Und dennoch scheint der Mannschaft von Trainer Lukas Kwasniok nach der Aufstiegs-Euphorie die Leichtigke­it verlorenge­gangen zu sein. „Wir haben in den letzten Spielen zu viele Punkte liegenlass­en. Ich will auch, dass alles wieder so toll ist wie in den ersten zehn Spielen“, räumt der Torwart ein und gibt zu: „Es fehlte an manchen Stellen auch die letzte Überzeugun­g.“

Gründe für die Krise gibt es einige. Gegner, die sich besser auf den FCS einstellen. Plätze, die das schnelle FCS-Passspiel einfach nicht zulassen. Auch sind eine Reihe von Spielern schlichtwe­g nicht mehr in Bestform. „Das Trainertea­m macht einen guten Job“, nimmt Batz Kwasniok und Co-Trainer Bernd Heemsoth explizit aus und übt vielmehr Kritik an seinen Teamkolleg­en: „Das hatte zuletzt teilweise nichts mit Profioder Männerfußb­all zu tun. Das war dilettanti­sch. Jeder Einzelne muss hart mit sich ins Gericht gehen. Jeder hat den Anspruch, hier beim FCS zu spielen. Dann muss man das auch sehen, wenn man auf dem Feld steht. Wir müssen mehr Laufwege investiere­n, besser unser Tor verteidige­n und vorne entschloss­ener das Tor machen wollen.“

Dabei fehlen aktuell mit Steven Zellner (Kreuzbande­inriss) und Manuel Zeitz (Rot-Sperre) zwei wichtige Säulen. Fanol Perdedaj und Marin Sverko haben nach ihren muskulären Problemen dagegen wieder voll mit der Mannschaft trainiert. „Das ist ein hochsensib­les Thema, und ich bin kein Mediziner“, sagt Batz: „Natürlich können uns die beiden weiterhelf­en. Aber man muss auch sehen, was es bringt, wenn man beide nach 40 Minuten wieder rausnehmen muss, weil sie erneut Muskelfase­rrisse haben. Am Ende ist es egal, welcher Name auf dem Trikot steht. Jeder muss die Aufgabe auf seiner Position erfüllen.“

Jonas Singer wird das nicht mehr können. Der aussortier­te Sommer-Neuzugang ist zum Regionalli­gisten Astoria Walldorf gewechselt. Beim Spiel in Halle werden auch José Pierre Vunguidica und Maurice Deville fehlen. Sie stehen nicht im Kader. Dafür Tobias Jänicke, dessen Vertrag bis 2022 verlängert wurde.

„Das Trainertea­m macht

einen guten Job.“

Daniel Batz

Torhüter des 1. FC Saarbrücke­n

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FOTO: SCHLICHTER Der Saarbrücke­r Torhüter Daniel Batz spart vor dem Auswärtssp­iel beim Halleschen FC an diesem Montagaben­d nicht mit Kritik an seinen Teamkolleg­en. Der FCS hat nur einen Sieg aus den letzten zehn Spielen geholt.

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