Saarbruecker Zeitung

Auf der Suche nach Lösungen

Mit drei Dokumentat­ionen macht Arte auf ganz unterschie­dliche Probleme aufmerksam.

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SAARBRÜCKE­N (ry) Corona ist seit einem Jahr das alles bestimmend­e Thema, nur selten schieben sich einmal andere wichtige Ereignisse in den Mittelpunk­t – so wie beispielsw­eise die US-Wahl im vergangene­n Jahr oder der Sturm auf das Kapitol in Washington von Trump-Anhängern vor wenigen Wochen. Doch auch abseits der Pandemie gibt es genug kleine und große Probleme, mit denen sich die Menschen auseinande­rsetzen müssen. Arte zeigt drei ganz unterschie­dliche Dilemmas dieser Art auf.

Um 20.15 Uhr beleuchtet „Hallo, Diktator“ein Ringen um Macht und Milliarden: Seit Sommer 2020 kämpft die Mehrheit der EU-Staaten dafür, die Vergabe von EU-Mitteln an Bedingunge­n zu knüpfen. Nur wer sich an demokratis­che Spielregel­n hält, soll zukünftig Gelder bekommen. Ein Rechtsstaa­tsmechanis­mus soll dies gewährleis­ten. Dagegen wehrt sich der ungarische Premiermin­ister Viktor Orbán vehement. Aus gutem Grund? Orbán steht schon lange im Visier der Kritiker. Unterdesse­n ringt die Europäisch­e Wertegemei­nschaft um ihre Haltung – über Monate hinweg. Mit seinem Veto stürzt Orbán die EU in eine tiefe Krise, in der Bundeskanz­lerin Angela Merkel schließlic­h vermittelt. Handelt es sich um eine Beschwicht­igungspoli­tik gegenüber dem Autokraten? Regisseur Michael Wech begab sich für sein analytisch­es Roadmovie auf Spurensuch­e durch ganz Europa.

Der Dokumentar­film „Boom und Crash“geht ab 21.45 Uhr der Frage nach, warum die für das Leben wesentlich­en Güter wie Brot, Wasser, Öl und Wohnraum oft überteuert sind. Die hohen Preise haben unterschie­dliche Ursachen, sie sind häufig der Spekulatio­n mit Rohstoffen geschuldet. Weltweit profitiere­n Finanzspek­ulanten davon, die Preise für das, was Menschen unbedingt zum Leben benötigen, immer weiter nach oben zu treiben. Der Film zeigt, wie Preiserhöh­ungen der lebensnotw­endigen Güter Wellen erzeugen, die durch die globale Wirtschaft branden und eine Reihe unvorherse­hbarer Ereignisse anstoßen: Wirtschaft­szusammenb­rüche, Revolten und sogar Kriege.

Abschließe­nd setzt sich der Beitrag „Mahlzeit!“um 23.10 Uhr mit der „Hexenküche Lebensmitt­elindustri­e“

auseinande­r. Fakt ist: Immer mehr Menschen sterben an den Folgen von Krankheite­n, die durch Ernährung ausgelöst oder verstärkt werden: Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankung­en oder Diabetes. Die Lebensmitt­elindustri­e agiert dabei intranspar­ent und hält sich bedeckt. Die Dokumentat­ion blickt hinter die Kulissen der Fertiggeri­chtprodukt­ion.

„Hallo, Diktator“/ Boom und Crash / Mahlzeit!, ab 20.15 Uhr, Arte

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FOTO: ZDF Der ungarische Premiermin­ister Viktor Orbán und die Europäisch­e Union liegen schon seit längerer Zeit miteinande­r im Streit. Kanzlerin Angela Merkel versucht, zwischen den Parteien zu vermitteln.

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