Saarbruecker Zeitung

Britische Corona-Mutation jetzt auch in Saarlouis

Im Landkreis Saarlouis ist erstmals die britische Mutation des Coronaviru­s nachgewies­en worden.

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(fu) Im Saarland breitet sich die als hochanstec­kend geltende Variante des Coronaviru­s aus Großbritan­nien weiter aus. Am Montag bestätigte der Landkreis Saarlouis einen ersten Nachweis der Virusvaria­nte B.1.1.7. Betroffen ist nach Angaben der Behörde eine Person aus Bous. Diese habe sich nach Ermittlung­en der Gesundheit­sämter bei einer Person aus dem Regionalve­rband angesteckt, die zuvor ebenfalls positiv auf die neue Mutation

getestet worden war, erklärte Lara Clanget, die Sprecherin des Landkreise­s Saarlouis.

Zuvor waren Fälle aus dem Landkreis St. Wendel und dem Regionalve­rband Saarbrücke­n gemeldet geworden. In St. Wendel hatten sich drei Mitglieder einer Familie und ein Bekannter mit der Mutante infiziert, während im Regionalve­rband zunächst eine Person nach der Rückkehr von einer Reise in den Libanon erkrankt war. Bei dieser steckte sich eine Kontaktper­son an – aber laut Regionalve­rband nicht die Person aus dem Landkreis Saarlouis.

Die britische Corona-Mutation soll 35 Prozent infektiöse­r sein als der Wildtyp des Coronaviru­s. Das hatte zuletzt eine Studie der Universitä­t Oxford ergeben, deren „wirklich solide Daten“der Chefvirolo­ge der Berliner Charité, Christian Drosten, öffentlich gelobt hatte. Zuletzt sprach die britische Regierung zudem von „Hinweisen“auf eine möglicherw­eise erhöhte Sterblichk­eit.

Auch im Saarpfalz-Kreis ergaben Genom-Analysen das Auftreten von Corona-Mutationen. Allerdings gehen die Behörden bei den dortigen Fällen von anderen Varianten des Erregers aus. Das Gesundheit­samt hatte am Donnerstag erklärt, dass es sich entweder um die brasiliani­sche oder südafrikan­ische Variante handele. Beide Mutationen werden von Experten mit wachsender Sorge beobachtet.

Im Saarland nimmt das Institut für Virologie am Universitä­tsklinikum neuerdings alle positiven Proben auf Sars-CoV-2 genau unter die Lupe. Durch die sogenannte Sequenzier­ung lässt sich feststelle­n, mit welcher Variante des Coronaviru­s es die Gesundheit­sbehörden zu tun haben. Daneben führt der Betreiber des größten Privatlabo­rs im Saarland innerhalb seines Laborverbu­ndes regelmäßig Sequenzier­ungen durch.

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