Falschparker blockieren Linienbusse
In einer Kurve der Straße Hirtenwies standen so viele PKW im Halteverbot, dass zwei Busse manövrierunfähig wurden.
„Autofahrer
missachten die Regelung immer wieder. Deshalb kontrollieren
Kollegen des
Ordnungsamtes
regelmäßig.
Dabei wurden Falschparker auch schon abgeschleppt.
Thomas Blug,
Stadt-Pressesprecher
SAARBRÜCKEN Im Wohngebiet Folsterhöhe gibt es in der Straße Hirtenwies eine 90-Grad-Kurve, an deren Rand häufig Autos geparkt sind. Früher standen die Autos dort regelmäßig auf dem Gehweg, was die Stadt inzwischen mit einer ganzen Reihe von Pollern verhindert. Deshalb stehen die Autos jetzt trotz Halteverbot auf der Fahrbahn.
Für den Pkw-Verkehr ist das unkritisch, die Autos kommen durch. Aber am Donnerstag, 28. Januar, begegneten sich in diesem Engpass zwei Busse, die nicht aneinander vorbeikamen und auch nicht mehr rückwärts aus der Kurve herausmanövrieren konnten.
Aufmerksame SZ-Leser informierten die Redaktion. Sie sagten, der Verkehr stehe still, die Linienbusse blockierten die Zufahrt zum Wohngebiet. Vor Ort bestätigte sich diese Angabe.
Ein Gelenkbus der Stadtwerke Saarbrücken war beim Versuch, aus dem Gebiet herauszufahren, ausgerechnet in der Kurve einem Bus der entgegenkommenden Linie begegnet. Als die SZ eintraf, standen beide Fahrer neben ihren Bussen, eine Gruppe Anwohner diskutierte heftig mit den Busfahrern, was man denn jetzt tun könne und ob es denn nicht doch möglich sei, die Busse aneinander vorbeizubekommen.
Letztlich wurde der Halter des PKW ausfindig gemacht, der genau im Scheitelpunkt der Kurve geparkt war. Der Mann konnte seinen PKW aber nicht mehr wegfahren, weil auf der Fahrbahn ja die Busse standen. Die Leitstelle der Busse und Anwohner informierten die Polizei. Derweil lotsten andere Anwohner den Halter des Wagens am Scheitelpunkt der Kurve mit seinem Auto zwischen zwei Pollern hindurch auf den Bürgersteig.
Dadurch konnte einer der Busse einen entscheidenden Meter weiterfahren – und der Gelenkbus kam frei. Bis die Polizei eintraf, hatte sich die Situation geklärt. Die Beamten ahndeten dennoch das Parken im Halteverbot und hörten sich die Beschwerden der Anwohner an, die sich auch lautstark um Rettungseinsätze sorgten. Große Feuerwehrautos seien ja nicht kleiner als Busse.
Die SZ fragte bei der Stadt und den Stadtwerken nach, wie man dort den Engpass bewertet. Ulrike Reimann, die Pressesprecherin der Stadtwerke, kennt das Nadelöhr: „Diese Kurve ist problematisch, da in dieser Kurve stadtauswärts auf der rechten Seite immer Autos parken. Dies macht es unmöglich, dass zwei Fahrzeuge gleichzeitig durchfahren. Ein Pkw kann zurückfahren, einen Gelenkbus zu manövrieren, ist da schwieriger.“Trotzdem sei die Situation nicht alltäglich. Reimann:
„Normalerweise treffen sich die beiden Busse nicht, wenn sie nach Plan unterwegs sind.“Bei regulärer Fahrt seien sie so versetzt unterwegs, dass sie sich nicht im Bereich der Hirtenwies begegnen. „Mir wurde mitgeteilt, dass die Fahrer das Problem lösen konnten, weil vor Eintreffen der Polizei ein parkendes Auto wegfuhr“, sagte Reimann.
Stadt-Pressesprecher Thomas Blug erklärte für die Stadtverwaltung: „Die Verkehrssituation im Bereich Hirtenwies ist uns bekannt. Daher wurde unser Ordnungsamt in der Vergangenheit dort schon mehrfach tätig. Wir haben Poller anbringen lassen, um zu verhindern, dass Autos auf dem Gehweg parken.“Das habe die Situation für Fußgänger verbessert, insbesondere für Fußgänger auf dem Weg zur Kindertagesstätte (Kita) Heilig Kreuz.
Weiter erläuterte Blug: „Außerdem wurde das Parken durch Parkmarkierungen und die Einrichtung einer Halteverbotszone geordnet. Trotzdem missachten Autofahrer die bestehende Regelung immer wieder. Deshalb kontrollieren Kolleginnen und Kollegen des Ordnungsamtes den ruhenden Verkehr regelmäßig. Dabei wurden Falschparker auch schon abgeschleppt.