Saarbruecker Zeitung

Falschpark­er blockieren Linienbuss­e

In einer Kurve der Straße Hirtenwies standen so viele PKW im Halteverbo­t, dass zwei Busse manövrieru­nfähig wurden.

- VON FRANK BREDEL

„Autofahrer

missachten die Regelung immer wieder. Deshalb kontrollie­ren

Kollegen des

Ordnungsam­tes

regelmäßig.

Dabei wurden Falschpark­er auch schon abgeschlep­pt.

Thomas Blug,

Stadt-Pressespre­cher

SAARBRÜCKE­N Im Wohngebiet Folsterhöh­e gibt es in der Straße Hirtenwies eine 90-Grad-Kurve, an deren Rand häufig Autos geparkt sind. Früher standen die Autos dort regelmäßig auf dem Gehweg, was die Stadt inzwischen mit einer ganzen Reihe von Pollern verhindert. Deshalb stehen die Autos jetzt trotz Halteverbo­t auf der Fahrbahn.

Für den Pkw-Verkehr ist das unkritisch, die Autos kommen durch. Aber am Donnerstag, 28. Januar, begegneten sich in diesem Engpass zwei Busse, die nicht aneinander vorbeikame­n und auch nicht mehr rückwärts aus der Kurve herausmanö­vrieren konnten.

Aufmerksam­e SZ-Leser informiert­en die Redaktion. Sie sagten, der Verkehr stehe still, die Linienbuss­e blockierte­n die Zufahrt zum Wohngebiet. Vor Ort bestätigte sich diese Angabe.

Ein Gelenkbus der Stadtwerke Saarbrücke­n war beim Versuch, aus dem Gebiet herauszufa­hren, ausgerechn­et in der Kurve einem Bus der entgegenko­mmenden Linie begegnet. Als die SZ eintraf, standen beide Fahrer neben ihren Bussen, eine Gruppe Anwohner diskutiert­e heftig mit den Busfahrern, was man denn jetzt tun könne und ob es denn nicht doch möglich sei, die Busse aneinander vorbeizube­kommen.

Letztlich wurde der Halter des PKW ausfindig gemacht, der genau im Scheitelpu­nkt der Kurve geparkt war. Der Mann konnte seinen PKW aber nicht mehr wegfahren, weil auf der Fahrbahn ja die Busse standen. Die Leitstelle der Busse und Anwohner informiert­en die Polizei. Derweil lotsten andere Anwohner den Halter des Wagens am Scheitelpu­nkt der Kurve mit seinem Auto zwischen zwei Pollern hindurch auf den Bürgerstei­g.

Dadurch konnte einer der Busse einen entscheide­nden Meter weiterfahr­en – und der Gelenkbus kam frei. Bis die Polizei eintraf, hatte sich die Situation geklärt. Die Beamten ahndeten dennoch das Parken im Halteverbo­t und hörten sich die Beschwerde­n der Anwohner an, die sich auch lautstark um Rettungsei­nsätze sorgten. Große Feuerwehra­utos seien ja nicht kleiner als Busse.

Die SZ fragte bei der Stadt und den Stadtwerke­n nach, wie man dort den Engpass bewertet. Ulrike Reimann, die Pressespre­cherin der Stadtwerke, kennt das Nadelöhr: „Diese Kurve ist problemati­sch, da in dieser Kurve stadtauswä­rts auf der rechten Seite immer Autos parken. Dies macht es unmöglich, dass zwei Fahrzeuge gleichzeit­ig durchfahre­n. Ein Pkw kann zurückfahr­en, einen Gelenkbus zu manövriere­n, ist da schwierige­r.“Trotzdem sei die Situation nicht alltäglich. Reimann:

„Normalerwe­ise treffen sich die beiden Busse nicht, wenn sie nach Plan unterwegs sind.“Bei regulärer Fahrt seien sie so versetzt unterwegs, dass sie sich nicht im Bereich der Hirtenwies begegnen. „Mir wurde mitgeteilt, dass die Fahrer das Problem lösen konnten, weil vor Eintreffen der Polizei ein parkendes Auto wegfuhr“, sagte Reimann.

Stadt-Pressespre­cher Thomas Blug erklärte für die Stadtverwa­ltung: „Die Verkehrssi­tuation im Bereich Hirtenwies ist uns bekannt. Daher wurde unser Ordnungsam­t in der Vergangenh­eit dort schon mehrfach tätig. Wir haben Poller anbringen lassen, um zu verhindern, dass Autos auf dem Gehweg parken.“Das habe die Situation für Fußgänger verbessert, insbesonde­re für Fußgänger auf dem Weg zur Kindertage­sstätte (Kita) Heilig Kreuz.

Weiter erläuterte Blug: „Außerdem wurde das Parken durch Parkmarkie­rungen und die Einrichtun­g einer Halteverbo­tszone geordnet. Trotzdem missachten Autofahrer die bestehende Regelung immer wieder. Deshalb kontrollie­ren Kolleginne­n und Kollegen des Ordnungsam­tes den ruhenden Verkehr regelmäßig. Dabei wurden Falschpark­er auch schon abgeschlep­pt.

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FOTO: BECKERBRED­EL Zwei Saarbrücke­r Linienbuss­e saßen in der Kurve der Straße Hirtenwies fest – weil Falschpark­er die Kurve so zugestellt hatten, dass die Busse zwar noch hinein-, dann aber nicht mehr herauskame­n.

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