Nada ermittelt gegen Björn Thurau
(dpa) Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) hat Ermittlungen gegen Ex-Radprofi Björn Thurau aufgenommen. Wie die Nada mitteilte, wurde ein Verfahren gegen den 32-Jährigen wegen „mehrerer möglicher Verstöße gegen Anti-Doping-Bestimmungen“eingeleitet. Thurau äußerte sich zunächst nicht.
Er war im Rahmen der „Operation Aderlass“und im Strafprozess gegen den Mediziner Mark S. aufgefallen. Unter anderem wurde er bei Polizeibefragungen des Radsportlers Pirmin
Lang in der Schweiz belastet. Die Nada erhielt eigenen Angaben zufolge Informationen von Antidoping Schweiz und der Münchner Staatsanwaltschaft „bezüglich mehrerer dopingrelevanter Sachverhalte des Athleten in einem sportrechtlich nicht rechtsverjährten Zeitraum von 2011 bis 2014“.
Laut Nada soll Thurau nicht nur selbst gedopt haben. Man könne „nicht ausschließen“, dass der Sportler „über einen Zeitraum von mehreren Jahren“Dopingmitteln
vertrieb und verabreichte. Die Nada informierte die Welt-Anti-Doping Agentur ( Wada), den Radsport-Weltverband UCI und den deutschen Verband BDR über die Einleitung des Verfahrens. Strafrechtlich sind die ihm vorgeworfenen Taten bereits verjährt. Thurau, der Sohn des früheren Radstars Dietrich Thurau, hatte seine aktive Karriere nach der Saison 2019 beendet. Zuvor war er unter anderem für die Eliterennställe Europcar und Bora-Argon aktiv gewesen.