Das „Schönheitsvitamin“trägt viele Namen
(tha) Das „Schönheitsvitamin“hat viele Namen, unter anderem Biotin, Vitamin B7, Vitamin B8 und Vitamin H. Letztgenannter stammt von seinem Entdecker Frank Steinitz, der bereits 1898 erkannte, dass dieser Stoff wichtig für Haut und Haare ist, deshalb das „H“. Da es zur Gruppe der B-Vitamine zählt, ist auch die Bezeichnung B7 oder auf Französisch B8 geläufig.
Die Internationale Union für reine und angewandte Chemie, die als anerkanntes Gremium über Begrifflichkeiten aus dieser Wissenschaft entscheidet, empfiehlt den Namen Biotin. Der Stoff steckt unter anderem in Hefe, Niere, Leber, Milch, gekochten Eiern, Sojaprodukten, Nüssen und Haferflocken. Als optimale Zufuhr für Erwachsene empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung täglich 40 Mikrogramm Biotin. Das entspricht rund 40 Gramm Rinderleber, 120 Gramm Erdnüssen, 200 Gramm Haferflocken oder 400 Gramm Mandeln.
„Biotin ist in vielen Nahrungsmitteln enthalten, meist jedoch nur in sehr geringer Dosis“, schreibt das Magazin Fit for Fun. Trotzdem sei es eine zusätzliche Einnahme über Nahrungsergänzungsmittel meist überflüssig: „Bei einer ausgewogenen Ernährung ist es extrem unwahrscheinlich, dass ein Mangel vorliegt.“Da der Stoff zu den wasserlöslichen Vitaminen zählt, sei es allerdings wichtig, Gemüse wie etwa Spinat, Möhren oder Weißkohl nicht zu lang zu kochen.
Erhalte der Körper auf Dauer zu wenig Biotin, könne es zu Haarausfall, brüchigenn Nägeln und entzündlichen, schuppigen Hautausschlägen kommen. Zudem könnten anhaltende Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Muskelschmerzen und sogar Depressionen Anzeichen für einen Mangel sein. Besteht ein entsprechender Verdacht, kann eine Blutanayse Aufschluss geben. Der Hausarzt ist der erste Ansprechpartner.
Biotin ist an vielen Stoffwechselprozessen des Körpers beteiligt. „Es verbessert die Keratinstruktur der Haut und Nägel und unterstützt die hauteigene Regeneration“, erklärt die Plattform haut.de. Eine wichtige Rolle spiele das Vitamin auch beim Abbau von Fetten und Zucker sowie bei Zellwachstum und -teilung.
Für die äußerliche Anwendung wird es in kosmetischen Mitteln genutzt. Als Zusatz in Haarpflegeprodukten kann es für Kämmbarkeit, Geschmeidigkeit, Glanz und Volumen
sorgen. Auch Hautcremes enthalten Biotin, unter anderem weil es die Talgproduktion hemmt.
Das Internetportal berichtet, dass der Wirkstoff auch in Nachtpflege für die reife Haut eingesetzt werde, um die Widerstandskraft der Haut zu stärken. In der Liste der Inhaltsangaben der entsprechenden Produkte ist es auch unter der Bezeichnung „Coenzym R“zu finden, was auf dessen biochemische Eigenschaften – Coenzyme sind wichtig für die Funktionen von Enzymen – hinweist. Eine einheitliche Namensgebung wäre für Verbraucher bestimmt hilfreich.