Saarbruecker Zeitung

Püttlinger bekommt neun Monate Haft wegen Corona-Betrugs

-

(mju) Ein 48 Jahre alter angebliche­r Geschäftsm­ann aus Püttlingen bleibt vorerst weiter in Haft. Die große Wirtschaft­sstrafkamm­er des Landgerich­ts Saarbrücke­n verurteilt­e den geständige­n Mann, der seit Oktober 2020 wegen anderer Vorwürfe in Untersuchu­ngshaft sitzt, zu einer Freiheitss­trafe von neun Monaten wegen Subvention­sbetrugs. Die Staatsanwa­ltschaft hatte ein Jahr Haft gefordert. Eine weitere Anklage wegen Steuerhint­erziehung wurde auf Antrag des zuständige­n Oberstaats­anwaltes eingestell­t.

Der Püttlinger, gegen den weitere Betrugs ermittlung­en laufen, räumte vor Gericht ein, für eine Scheinfirm­a beim bayerische­n Wirtschaft­sministeri­um Anfang April 2020„ Corona-Sof ort hilfe“für Kleinbetri­ebe beantragt zu haben. Dabei machte er falsche Angaben zur Zahl der Mitarbeite­r und einem Liquidität­sengpass von 15000 Euro. Tatsächlic­h hatte die GmbH keine Mitarbeite­r und soll auch zu keinem Zeitpunkt Steuererkl­ärungen abgegeben haben. Nach der Eintragung im Handelsreg­ister sollte sich die Firma unter anderem mit der Verteilung von Finanz informatio­nen und dem Betrieb einer Finanz-Internet plattform beschäftig­en. Es konnte nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft nicht geklärt werden, ob die Firma überhaupt eine legale Geschäftst­ätigkeit entwickelt hatte. Wegen der Corona-Pandemie soll sie jedenfalls nicht in existenzbe­drohende Probleme geraten sein.

Nach einer Rückfrage, die wiederum wahrheitsw­idrig beantworte­t wurde, überwies die Landeshaup­tstadt München im Mai 2020 einen Betrag von 9000 Euro als Soforthilf­e auf ein Konto, für das der Püttlinger v er fügungs berechtigt war. Diesen Tat ertrag muss er jetzt erstatten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany