Protest gegen Wegzug der Ausländerbehörde
(red) Schriftlich protestiert hat Bürgermeisterin Barbara Meyer-Gluche beim Innenministerium – und zwar gegen den Umzug der Ausländerbehörde nach Lebach. Das teilt die Stadt-Pressestelle mit. Nach ihren Angaben hat das Innenministerium die Ausländerbehörde in Saarbrücken Anfang Januar geschlossen und die Dienststelle zur Zentralen Ausländerbehörde nach Lebach verlegt – ohne mit der Stadtverwaltung zu reden.
Meyer-Gluche beklagt, der Umzug habe zur Folge, dass nun rund 37 000 Einwohnerinnen und Einwohner mit ausländischem Pass „unumgängliche und mitunter existenzielle Behördenangelegenheiten“nicht mehr in Saarbrücken erledigen könnten. „Dieser Schritt steht am Ende einer Entwicklung, die die Ausländerbehörde nicht näher an die Menschen heranbringt, sondern sie immer weiter von ihnen wegrückt“, betont die Bürgermeisterin. Begonnen habe diese Entwicklung mit der „Hochzonung“der Ausländerbehörde auf Landesebene im Jahr 2007, die die Behörde aus dem Dienstleistungsangebot der Kommune herausgelöst habe. Meyer-Gluche: „In den letzten Jahren hat es sich bundesweit als gute Praxis durchgesetzt, dass sich Ausländerbehörden zu bürgerfreundlichen Dienstleistungszentren entwickeln.“Das sei im Saarland anders. Die Folgen träfen die Menschen mit ausländischem Pass aber auch die Unternehmen, die Mitarbeiter aus dem Ausland beschäftigen, und die Hochschulen. Sie müssten langwierige, zeitaufwändige und teure Anfahrten in Kauf nehmen – ausgerechnet in Zeiten der Pandemie.