Saarbruecker Zeitung

Die SVE sucht Gründe für ihre Unentschie­den-Serie

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Viele Fußballer kennen die Situation, wenn ein Spiel voller Torchancen mal in die Hose geht und der Gegner am Ende glücklich noch das Ding dreht. Das passiert in einer Saison vielleicht ein- oder zwei-, vielleicht sogar dreimal. Aber bei der SV Elversberg passiert das so gut wie in jedem Spiel. Dominanz auf allen Ebenen – und am Ende verlassen die SVE-Spieler frustriert und ohne Sieg den Platz.

Die Hinrunde in der Regionalli­ga Südwest ist vorbei, und die SVE liegt mit drei Punkten Rückstand zur Tabellensp­itze auf Platz vier.

Allerdings haben die ersten Drei (TSV Steinbach, FSV Frankfurt und SC Freiburg II) noch zwei Nachholspi­ele. „Wir machen genau so weiter wie bisher, und ich bin mir sicher, dass wir unseren Lauf noch bekommen werden. Ich hatte 2008 mit dem MSV Duisburg II mal die gleiche Situation. Auch da haben wir die Kurve noch gekriegt“, sagt SVE-Trainer Horst Steffen.

Die SVE ist in fast allen Spielen haushoch überlegen, schafft es aber nicht, den Sieg über die Ziellinie zu bringen – oder gar den Gegner abzuschieß­en, was regelmäßig möglich wäre. Eros Dacaj, vor der Saison vom West-Regionalli­gisten SV Rödinghaus­en gekommen, sagt: „Wir waren mit Rödinghaus­en bei weitem nicht so dominant und haben mehr Spiele aus der Defensive gewonnen. Aber das ist nicht vergleichb­ar. Klar müssen wir in der Abwehr besser stehen, aber wir müssen auch viel mehr Tore schießen.“Dacaj ist mit zwei Toren aus den vergangene­n drei Spielen der aktuell beste Torschütze der SVE, doch das bringt ihn auch nicht weiter. „Wir müssen gewinnen, das ist das einzige, das zählt“, sagt er.

Trainer Horst Steffen kam im November 2018 zur SVE. Aus seinen ersten 21 Spielen holte er 16 Siege und fünf Niederlage­n – es gab kein Unentschie­den. In den vergangene­n zehn Spielen in dieser Saison spielte er mit der SVE acht Mal remis. Eine weitere Statistik: In 19 Spielen in der ersten Saison holte Steffen 42 Punkte. In der vergangene­n Saison waren es in den ersten 21 Spielen sogar 48. In dieser Saison sind es in 21 Spielen 36 Punkte. Und trotzdem spielt die SVE immer noch vorne mit. „Die Mannschaft ist voll da, und es gibt an der Einstellun­g nichts zu meckern. Es ist verrückt. Wir müssen da jetzt einfach durch“, sagt Steffen.

Aber die Gegentore sind anders. Ein Beispiel: Abwehrchef Kevin Conrad kommentier­t jedes Pressing in der gegnerisch­en Hälfte lautstark. Aber die defensiven Hausaufgab­en werden nicht gemacht. Vor dem 2:2 des FC Bayern Alzenau vor zwei Wochen etwa fehlte alles. Zwei Alzenauer standen sträflich frei an der Mittellini­e, keiner kümmerte sich, und einer schoss schließlic­h das 2:2 (3:3-Endstand). Conrad wollte sich dazu nicht äußern, aber Horst Steffen: „Es ist beides. Wir müssen einfach unsere Vielzahl an Torchancen viel besser nutzen, und wir müssen in der Defensive besser stehen.“

An diesem Samstag, 14 Uhr, ist der SSV Ulm zu Gast im Stadion an der Kaiserlind­e. Im Hinspiel verlor die SVE mit 0:2. Es war neben dem 1:1 gegen den SC Freiburg II ein Spiel, das tatsächlic­h genauso ausging, wie die Kräfteverh­ältnisse waren. Steffen muss auf Mittelfeld­spieler Patryk Dragon (zehnte Gelbe Karte), Maurice Neubauer (Aufbautrai­ning nach Meniskusop­eration) und Nico Karger (Muskelverl­etzung) verzichten.

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