Saarbruecker Zeitung

Gefälschte Rechnungen aus Tschechien für Telefonsex

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(dpa) Bei seltsamen E-Mails sind viele Verbrauche­r schon sensibilis­iert, kritisch hinzuschau­en. Deshalb nutzen Betrüger zwischenze­itlich auch SMS und Briefe, um abzukassie­ren. Derzeit kursiert die Masche, dass Verbrauche­r angeblich Telefonsex in Anspruch genommen hätten und 90 Euro nach Tschechien überweisen sollen. Solche Forderunge­n sind reine Abzocke, warnt das Europäisch­e Verbrauche­rzentrum (evz).

Auch wenn schnell Briefe und Nachrichte­n mit einem Betreff wie „Letzte Mahnung“oder „Vermeiden Sie weitere Maßnahmen“folgten, in denen höhere Beträgen gefordert werden, rät das evz, nicht zu zahlen.

Hinter den Betrugsver­suchen stünden vermeintli­che Firmen aus Tschechien, die ihre Namen ständig wechselten. Bekannt seien unter anderem Telestar, Telesmart, Arvex, Mexcom, Kawora, Werso, Comera, Innova Inkasso, Telpay oder Madaco.

Aber wie kommen die Betrüger an Telefonnum­mern und Anschrifte­n ihrer Opfer? Das Verbrauche­rzentrum geht davon aus, dass die Hintermänn­er auf simple Tricks wie Lockanrufe setzen, die zum Rückruf animieren, oder auf Anrufe, in denen nach der Adresse gefragt wird, weil angeblich ein Paket nicht zugestellt werden konnte.

Selbst wer Telefonsex-Dienstleis­tungen

in Anspruch genommen hat, bezahle diese als Verbindung­skosten, erklären dieVerbrau­cherschütz­er. Höhere Kosten dürften nur berechnet werden, wenn zuvor ein Vertrag mit festgelegt­en Preisen abgeschlos­sen worden sei. Unternehme­n müssen dies belegen können.

Betroffene­n rät das Verbrauche­rzentrum,

sich schriftlic­h beim Absender zu beschweren und diesen aufzuforde­rn, die Forderung fallen zu lassen und weitere Schreiben zu unterlasse­n. Auch die Polizei sollte informiert werden. Wer Fragen zum Thema hat oder Hilfe benötigt, kann sich kostenlos an das Europäisch­e Verbrauche­rzentrum wenden.

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