Britische Brüder treten jetzt leise in Teilzeit
Der Range Rover Evoque und der Land Rover Discovery Sport sind jetzt mit Plug-in-Hybrid-Antrieb erhältlich. Und Jaguar wertet den I-Pace auf.
Die neuen Plug-in-Varianten des Range Rover Evoque und des Land Rover Discovery Sport nutzen die gleiche Plattform, die einen turbogeladenen 1,5-Liter-Dreizylinder-Benziner mit einem Elektromotor als Hinterradantrieb kombiniert. Gemeinsam bringen es die beiden Motoren auf stolze 309 PS/226 kW und 540 Newtonmeter Drehmoment. Man spricht von der Systemleistung. Der Doppel-Antrieb legt sich stark ins Zeug. Nutzt man häufig die elektrische Reichweite von bis zu 55 Kilometern, wird der Geldbeutel des Fahrers an der Tankstelle nicht übermäßig belastet. Die Elektro-Reichweite entspricht einer Strecke, die der typische Berufspendler täglich maximal fährt. Im Elektromodus bewegen sich die Fahrzeuge speziell in Innenstädten leise und abgasfrei fort.
Da steht er nun vor uns, der Evoque PHEV, mit geladener 15-kWh-Lithium-Ionen-Batterie. Na klar fahren wir im reinen Elektro-Modus los. Fast unhörbar und kultiviert arbeitet der E-Antrieb mit 109 PS/80 kW im Heck und beschleunigt rasant, wenn das Fahrpedal durchgedrückt wird. Das ist typisch für starke E-Maschinen. Unterwegs wechseln wir dann vom EV-Modus zu Hybrid. Dann wird das optimale Zusammenwirken von Elektro- und Benzinmotor (200 PS/147 kW ) automatisch geregelt. Später werden wir auf Save umschalten, damit das kompakte SUV vom Verbrenner angetrieben wird und die Batterie ihren Ladezustand beibehält, sodass wir am Ende der Fahrt in Wohngegenden wieder rein elektrisch rollen können.
Außerhalb der Stadt messen wir, dass die Tachonadel bei voller Beschleunigung in nur 6,4 Sekunden auf Tempo 100 schnellt. Dabei arbeiten die Elektromaschine und der Turbobenziner gemeinsam. Die Acht-Gang-Automatik schaltet zügig, aber sanft. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 209 km/h (rein elektrisch: 135 km/h) ist der Evoque auch absolut autobahntauglich.
Dank der Elektro-Unterstützung liegt der Normverbrauch bei zwei Litern Super (CO2-Ausstoß: 44 g/ km). Das gilt auch für den Discovery Sport. Ist der Stromvorrat aufgebraucht, sehen die Verbrauchswerte der Plug-in-Hybride vor allem auf flott gefahrenen Langstrecken ganz anders aus. Sieben Liter und mehr werden dann für 100 Kilometer benötigt.
An der herkömmlichen Haushaltssteckdose dauert das Laden der leeren Batterie auf 80 Prozent Leistung sechs bis sieben Stunden, an 7-kW-Wallboxen eine Stunde und 24 Minuten und am ständig wachsenden Netz von öffentlichen Schnellladesäulen mit 32 kW etwa eine halbe Stunde.
Der Evoque ist nicht nur in Deutschland besonders gefragt, sondern auch weltweit. Bislang wurden rund 900 000 Einheiten verkauft. Der Discovery hat es auf etwa 500 000 Verkäufe gebracht. In der Preisliste von Range Rover steht der Evoque P300e PHEV ab 54 563 Euro, für den Discovery Sport verlangt Land Rover 55 446 Euro. Optional gibt es ihn als Siebensitzer. Das Duo ist bereits als Mild-Hybrid mit Benzin- und Dieselmotoren erhältlich. Schon bald gesellen sich Plug-in-Versionen von Defender, Range Rover Sport und Velar hinzu.
Die Schwestermarke Jaguar hat soeben den vollelektrischen I-Pace überarbeitet. Außer dem im Detail markanteren Design, besserer Vernetzung und dem neuen Pivi-Pro-Infotainmentsystem mit selbstlernender Navigation und Ladeinfos weist der Stromer ein besseres Lademanagement auf. Er kann künftig mit drei statt einer Phase laden. Bei Einspeisung mit 11-kW-Wechselstrom verringert sich die Ladezeit auf acht bis neun Stunden. Unterwegs, wenn öffentliche 50-kW-Ladestationen genutzt werden können, lassen sich in 15 Minuten gut 60 Kilometer nachladen.
Die beiden E-Motoren vorn und hinten, die zusammen 400 PS/296 kW und 696 Newtonmeter Drehmoment leisten, beschleunigen den Strom-Flitzer in nur 4,8 Sekunden von null auf hundert. Nach der Norm kommt der I-Pace mit vollgeladenen Akkus bis zu 470 Kilometer weit (Stromverbrauch: 22 bis 25,2 kWh). Als Einstiegspreis nennt Jaguar 77 300 Euro. Auf die Antriebsbatterie gibt der britische Hersteller eine Garantie von acht Jahren oder maximal 160 000 Kilometern.