Nie wieder solche Morde
Div. SZ-Artikel zum Holocaust-Gedenktag, verschiedene Ausgaben
Ich finde es erschreckend, was in unserem Land passiert ist, und ich bin traurig, dass so viele Menschen bei diesen Morden mitgemacht haben. Man kann die Geschichte nicht neu schreiben. Es sind Tatsachen, die wir nie vergessen dürfen. Wir alle müssen dafür sorgen, dass so etwas nicht mehr passiert. Merzig spielte mit der Heilanstalt eine entscheidende Rolle beim Holocaust. Aber wie geht man in Merzig damit um? Man versteckt die Erinnerungen auf einem Dachboden in der SHG-Klinik (Anm.d.Red. Dauerausstellung „Erinnern als Prozess“).
Wenn man sich das ansehen will, muss man sich anmelden. Ich habe den Eindruck, man will die Geschichte vergessen, was ich verstehe. Es wäre aber besser, man würde sich der Vergangenheit stellen. Ein Denkmal vor dem ehemaligen Landeskrankenhaus Merzig zur Erinnerung an die Opfer der Nazi-Euthanasie reicht bei weitem nicht. Wobei man sagen muss, dass der Künstler sein Kunstwerk so gestaltet hat, dass, wer es sieht, nicht direkt auf die schlimme Zeit hingewiesen wird. Man muss dieses sogenannte Museum der ganzen Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Verbrechen müssen auch den Schülern gezeigt werden, in Schrift, Fotos und Film, um ihr Bewusstsein dahin zu lenken, dass Krieg und Töten unschuldiger Menschen, egal welcher Nation, nie mehr vorkommen darf.
Michael Herber , Merzig