Kerber bei Australian Open ganz früh raus
Deutsche Tennisspielerin verliert bei den Australian Open sang- und klanglos in Runde eins. Zverev und Koepfer weiter.
Tennisprofi Angelique Kerber ist bei den Australian Open schon in der ersten Runde ausgeschieden. Zuvor hatte sie wegen einer strengen Quarantäne 14 Tage lang nicht trainieren dürfen.
(sid) Angelique Kerbers Augen verrieten ihren tiefen Frust, aufgewühlt knibbelte die deutsche Nummer eins an ihren Fingern und haderte mit ihrem Quarantäne-Schicksal. Beim Turnierauftakt zum Vergessen für das deutsche Frauentennis bei den Australian Open hatte die dreimalige Grand-Slam-Siegerin die schmerzhafteste Niederlage erlitten. „Es war nicht mein Tag“, sagte Kerber nach dem 0:6, 4:6 gegen die US-Amerikanerin Bernarda Pera und haderte mit den Umständen ihrer empfindlich gestörten Vorbereitung.
14 Tage lang hatte sie in Melbourne im Hotelzimmer festgesessen und einen Rückstand angehäuft, der sich nicht mehr aufholen ließ. „Ich suche nie nach Ausreden. Aber hier glaube ich, dass es der Grund war, weshalb ich im ersten Satz immer zu spät am Ball war“, sagte die Kielerin. Mit hohen Erwartungen und Erinnerungen an ihren Triumph von 2016 hatte sie sich auf die Reise gemacht. Ein Corona-Infektionsfall auf ihrem Flug raubte ihr dann aber viele Chancen.
„Wenn ich die wirkliche Situation vor meiner Reise gekannt hätte, hätte ich es mir womöglich zweimal überlegt, hierherzukommen“, sagte die 33-Jährige: „Ich habe nicht den Rhythmus gespürt, den ich vorher hatte.“Auch für Laura Siegemund, die mit 1:6, 1:6 gegen Superstar Serena Williams verlor, und Andrea Petkovic nach einer 3:6, 6:3, 4:6-Niederlage gegen die Tunesierin Ons Jabeur war bereits früh Schluss.
Bei den Männern machte es Alexander Zverev besser. Der Hamburger zerhackte zwar nach anfänglichen Problemen gegen den US-Amerikaner Marcos Giron einen Schläger, berappelte sich dann aber und gewann mit 6:7 (8:10), 7:6 (7:5), 6:3, 6:2. „Ich habe nicht mein bestes Tennis gespielt. Aber das erste Match bei einem Grand Slam ist nie einfach“, sagte der 23-Jährige, dessen leicht lädierter Rücken offenbar keine besondere Wärme braucht. Denn Zverev lief mit einem luftigen „Basketball“-Outfit ohne Ärmel auf. „Für mich ist es ganz cool“, sagte der Vorjahres-Halbfinalist, der weiter seinen Traum von einem Grand-SlamTitel verfolgt und nun auf Maxime Cressy (USA) trifft.
Cool erledigte auch Dominik Koepfer seinen Job gegen den Bolivianer Hugo Dellien mit 7:5, 6:2, 6:4. Der nächste Gegner des 26-Jährigen aus dem Schwarzwald hat es dann aber in sich: Koepfer bekommt es mit US-Open-Sieger Dominic Thiem zu tun. „Es ist natürlich eine schwere Aufgabe, gegen einen Grand-Slam-Champion zu spielen“, sagte Koepfer: „Aber ich freue mich darauf, es ist eine weitere Herausforderung für mich.“
Am Eröffnungstag der Australian Open besuchten 17 922 Zuschauer die Matches im Melbourne Park besucht. Diese offizielle Besucherzahl teilten die Organisatoren mit. „Es ist unglaublich, wieder vor Fans antreten zu dürfen. Das ist etwas, was wir vermisst haben im letzten Jahr“, sagte Zverev.