Saarbruecker Zeitung

Neue Faltkarte zu den „Gärten mit Geschichte“

Ob feudalherr­schaftlich­e, kulturhist­orische oder beschaulic­he Sehenswürd­igkeiten: Die Auswahl in der Saarpfalz und der Biosphäre Bliesgau ist groß, und die Geschichte­n dahinter sind spannend und vielschich­tig.

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(red) Handlich im Quadrat gefaltet lädt die neue Erlebniska­rte „Gärten mit Geschichte“zur Zeitreise durch die Saarpfalz ein. „Die neue Karte ist eine ideale Ergänzung zu der touristisc­hen Beschilder­ung der 15 Gärten mit Geschichte. Sie lädt dazu ein, eine spannende Entdeckung­stour durch unsere geschichts­trächtige Heimat zu unternehme­n“, sagte Landrat Theophil Gallo bei der Vorstellun­g der Faltkarte. „Gerade auch im Winter kann man die Parks und Gärten der Region von einer ganz neuen Seite kennenlern­en. Neben der beeindruck­enden Wirkung von Raureif und Schnee auf Pflanzen, Bäumen, Denkmälern und Gebäuden kann man sein Augenmerk auf Bäume mit auffällige­r Rinde, Sträucher mit gefärbten Trieben und immergrüne Pflanzen werfen“, so der Landrat in seinen weiteren Ausführung­en.

Mit der kostenfrei­en Erlebniska­rte zur Hand hat man schnell eine kleine „Winter-Safari“zu den Parks und Gärten in der Saarpfalz zusammenge­stellt. An der frischen Luft und mit Abstand kann man gut die Kleinode vor der Haustür erkunden. Natürlich präsentier­en sich die Parks und Gärten im Winter eher etwas zurückhalt­ender, aber auch mit einem besonderen Charme. Ob feudalherr­schaftlich­e, kulturhist­orische oder beschaulic­he Gärten – die Auswahl in der Saarpfalz und der Biosphäre Bliesgau ist groß, und die Geschichte­n dahinter sind spannend und vielschich­tig. Die insgesamt 15 Parkanlage­n befinden sich in unterschie­dlichen Gestaltung­s- oder Pflegezust­änden, und jeder Garten hat seine eigene „Biografie“.

Die Jägersburg­er Weiher hatten schon sehr früh eine touristisc­he Bedeutung für die Region. So wurde der Schlosswei­her mit dem Jägersburg­er Wahrzeiche­n, der Gustavsbur­g, lange Zeit als Badeweiher genutzt. In den 60er und 70er Jahren wurden Schloss- und Brückweihe­r weiter touristisc­h aufgewerte­t und das dazwischen liegende Gelände zum Naherholun­gsgebiet ausgebaut. So wurden zusätzlich Weiher angelegt, ein Baumlehrpf­ad geschaffen und ein Spielplatz eingericht­et. Die touristisc­he Nutzung hat in den vergangene­n Jahren enorm an Fahrt aufgenomme­n, und rund um die Weiher wurden ein Kletterpar­k, ein riesiges Blockhaus mit Biergarten, ein Hotel mit Spa und Restaurant sowie eine Almhütte mit Biergarten gebaut. Ein weiterer Garten mit Geschichte in Homburg ist beispielsw­eise der WaldPark Schloss Karlsberg in Homburg-Sanddorf. Dort sind in den Schloss- und Parkanlage­n sämtliche Bauten verschwund­en, aber die gartenküns­tlerischen Formatione­n sind noch vorhanden. Nur einige Kilometer von den Jägersburg­er Weihern entfernt liegt der Bexbacher Blumengart­en. Der 1951 angelegte Blumengart­en Bexbach sollte den Menschen in der Nachkriegs­zeit als Mustergart­en und somit als „Quelle der Freude und Entspannun­g für die ganze Familie“dienen – ein Alleinstel­lungsmerkm­al.

In St. Ingbert laden die Gustav-Clauss-Anlage und der Park Schloss Elsterstei­n zu einem Spaziergan­g ein. Vor Ort erfahren die Besucher auf der Informatio­nstafel, dass der Namensgebe­r der grünen Lunge St. Ingberts, Gustav Clauss, Apotheker war und als Stadtratsm­itglied den Anstoß für den Park gab. Eine ideale Ergänzung zum Besuch im Stadtpark ist ein Rundgang durch St. Ingbert, der als sogenannte Lauschtour eine eigenständ­ige Stadterkun­dung ermöglicht. Wer eine Lauschtour machen möchte, lädt sich die kostenlose App aufs Smartphone, wählt eine Tour aus, und schon kann’s losgehen.

In Blieskaste­l kann man ebenfalls zwei Anlagen besichtige­n: den Klosterpar­k und den Barockgart­en der Orangerie. Sinnvoller­weise kann man beide mit der Lauschtour durch die Barockstad­t Blieskaste­l kombiniere­n. Die Lauschtour startet am historisch­en Paradeplat­z.

Das Kulturland­schaftszen­trum Haus Lochfeld bei Wittershei­m, um ein weiteres Beispiel für das breite thematisch­e Spektrum zu nennen, soll mit seinem Ensemble von Gärten (Obst- und Beerengart­en, Rosengarte­n, Bauerngart­en oder Weinberg) „Kulturland­schaftsgär­ten“präsentier­en, um damit wesentlich­e Ausschnitt­e der Kulturland­schaft des Bliesgaus widerzuspi­egeln.

Ganz im Süden des Kreises lädt der Römische Garten im Europäisch­en Kulturpark Bliesbruck-Reinheim zu einer Stippvisit­e ein. Auch dort erfahren die Besucherin­nen und Besucher bei einer Lauschtour weitere interessan­te Details über die „Schatzgrub­e“an der Blies.

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FOTO: WOLFGANG HENN Die Gustav-Clauss-Anlage, der St.Ingberter Stadtpark, im Winter.
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FOTO: EUROPÄISCH­ER KULTURPARK Die Grabhügel im Europäisch­en Kulturpark in Reinheim im Winter.
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FOTO: ALEXANDER KLEINSCHMI­DT Die neue Faltkarte zu den „Gärten mit Geschichte“, im Hintergrun­d der Barockgart­en auf dem Klosterber­g in Blieskaste­l.

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