Saarbruecker Zeitung

Millionens­chaden durch Schwarzarb­eit im Saarland

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(dpa) Bei Kontrollen im Kampf gegen Schwarzarb­eit und illegale Beschäftig­ung hat der Zoll im Saarland und im südlichen Rheinland-Pfalz 2020 eine Schadenssu­mme von 12,6 Millionen Euro aufgedeckt. Insgesamt seien mehr als 1000 Arbeitgebe­r überprüft und gut 3800 Strafverfa­hren eingeleite­t worden, teilte das Hauptzolla­mt Saarbrücke­n am Mittwoch mit. Im Fokus standen Prüfungen zur Einhaltung des Mindestloh­ns, Kurierdien­ste, das Baugewerbe sowie die Abfall-, Fleisch- und Landwirtsc­haft. Für das Jahr 2019 meldete die Behörde noch 1400 Arbeitgebe­rprüfungen. Bei den aufgedeckt­en Fällen ging es damals insgesamt um einen Schaden von rund 20 Millionen Euro.

Im vergangene­n Jahr seien insgesamt mehr als 42 Jahre Freiheitss­trafen verhängt worden, hieß es weiter. Als Beispiel nannte der Zoll einen 55-Jährigen, der vom Landgerich­t Kaiserslau­tern wegen Schwarzarb­eit zu drei Jahren und zehn Monaten verurteilt wurde: Der Geschäftsf­ührer einer Firma habe bei Hoch- und Rohbauarbe­iten seine sozialvers­icherungs- und steuerrech­tlichen Pflichten nicht erfüllt und einen Schaden von fast 2,8 Millionen Euro verursacht.

Die Zahl der in 2020 eingeleite­ten Bußgeldver­fahren belief sich demnach auf knapp 750. Es wurden Bußgelder in Höhe von 1,2 Millionen Euro festgesetz­t, wie der Zoll mitteilte. Das Hauptzolla­mt Saarbrücke­n ist im Saarland und im südlichen Rheinland-Pfalz für Kontrollen zur Bekämpfung der Schwarzarb­eit und der illegalen Beschäftig­ung zuständig.

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