Saarbruecker Zeitung

Rechtsextr­emismus bei der Saar-Polizei?

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Acht Verdachtsf­älle auf Rechtsextr­emismus hat es in den vergangene­n vier Jahren bei der Saar-Polizei gegeben. Laut Innenminis­terium ist es bei einem der Fälle zu einem Verfahren gekommen.

(kir) Unter den rund 3000 Beschäftig­ten der saarländis­chen Polizei hat es in den vergangene­n vier Jahren acht rechtsextr­emistische Verdachtsf­älle gegeben. Das gab der Leiter des Polizei-Personalre­ferats im Innenminis­terium am Donnerstag im Innenaussc­huss des Landtags bekannt, wie die Ausschussv­orsitzende Petra Berg (SPD) auf SZ-Anfrage berichtete.

In insgesamt sieben Fällen der Jahre 2018 bis 2020, in denen es um den Verdacht rassistisc­her oder diskrimine­render Äußerungen in sozialen Netzwerken gegangen sei, habe man letztlich kein Fehlverhal­ten festgestel­lt. 2016 sei es nach rassistisc­hen Äußerungen eines Beamten auf Facebook hingegen zu einem straf- und disziplina­rrechtlich­en Ermittlung­sverfahren gekommen. Berg sagte, die sozialen Netzwerke würden mit Blick auf Äußerungen von Polizisten nicht systematis­ch durchleuch­tet, es handele sich um „Zufallsfun­de“. Den Angaben zufolge soll Extremismu­s-Prävention in der Ausund Fortbildun­g der Polizei künftig eine größere Rolle spielen. Berg sagte, die Konzeption befinde sich noch im Anfagsstad­ium.

Der ehemalige Polizeibea­mte, der im Januar bei einer „Querdenker“-Demo in Saarbrücke­n aufgetrete­n war und die Corona-Politik mit den Zuständen im Dritten Reich verglichen hatte, gehörte nicht der Landespoli­zei an. Vielmehr soll es sich um einen Ex-Beamten des Landes Rheinland-Pfalz handeln, sagte Ausschuss-Chefin Berg.

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