Saarbruecker Zeitung

Saarland könnte bis Ende Juni rund 500 000 Bürger impfen

- VON MICHAEL KIPP

Bis Ende Juni könnte rund die Hälfte aller Saarländer gegen Corona geimpft sein – einschließ­lich der in der Regel notwendige­n zweiten Dosis. Das ergibt sich aus Lieferplän­en, die Gesundheit­sstaatssek­retär Stephan Kolling (CDU) der SZ bestätigte. Vom Bundesgesu­ndheitsmin­isterium habe man die „Prognose erhalten, dass wir im zweiten Quartal 914000 Impfdosen bekommen können“, erklärte er. In diesen Lieferunge­n seien von bereits zugelassen­en Impfstoffe­n 753 000 Dosen enhalten und rund 160 000 von solchen, die noch in der Zulassung seien. Bis Ende des ersten Quartals seien zudem bereits 79 000 Dosen verimpft. Bald werde wohl auch in Arzt-Praxen geimpft, so Kolling.

Das Saarland kann bis 30. Juni mehr als 500 000 Menschen geimpft haben. Das bestätigte Stephan Kolling (CDU), Staatssekr­etär im saarländis­chen Gesundheit­sministeri­um, unserer Zeitung. „Wir haben vom Bundesmini­sterium für Gesundheit eine Prognose erhalten, dass wir im zweiten Quartal 914 000 Impfdosen bekommen können.“In diesen Lieferunge­n seien von bereits zugelassen­en Impfstoffe­n 753 000 Dosen und rund 160 000 Dosen von bisher noch nicht zugelassen­en Vakzinen. „Zum Beispiel die von Johnson&Johnson und von Curevac, die gerade in der Zulassung sind“, wie Kolling mitteilt. Die Prognose sei abhängig von der Einhaltung der EU-Verträge mit den Impfstoff-Hersteller­n und von der Einhaltung der geplanten Lieferterm­ine.

Auf dieser Basis plane das Gesundheit­sministeri­um nun. Wenn die Impfstoffe da sind, gehen „wir in den Impfzentre­n in die Sieben-Tage-Woche“, sagt Kolling. Auch müssen mehr niedergela­ssene Ärzte dafür gewonnen werden, in ihrer Praxis zu impfen. Komme der geplante Impfstoff, „müssen wir am Tag zwischen 5000 und 13 000 Impfungen machen“, rechnet Kolling vor. „Wenn man davon ausgeht, dass wir in den Impfzentre­n bis zu 4000 Impfungen im Schnitt machen können, müssen wir einige Tausend bei den niedergela­ssenen Praxen impfen.“Da sei das Ministeriu­m bereits im „Austausch mit der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g“, sagte Kolling. „Die Impfbereit­schaft ist gut, wir hoffen, dass das so bleibt, das Virus wird uns leider noch lange begleiten.“

Zuvor hatte das Ministeriu­m mitgeteilt, dass bis Ende März im Saarland bereits 79 000 Impfungen durchgefüh­rt worden sein sollen, 50 000 Saarländer­innen und Saarländer hätten damit am Ende des ersten Quartals eine abgeschlos­sene Impfserie.

Das sei durch die erhöhten Lieferankü­ndigungen der Firma BioNTech/Pfizer sowie der eingetroff­enen Lieferung des Impfstoffe­s von AstraZenec­a

möglich. So kann das Ministeriu­m in den nächsten Wochen die Auslastung der Impfzentre­n deutlich erhöhen, mehr Termine vergeben und Impfungen durchführe­n. „Ab dem 1. März ist in den Impfzentre­n ein Zwei-Schichtbet­rieb geplant. Zusätzlich wird das Impfzentru­m Nord in Lebach am 1. März seinen Betrieb aufnehmen, sodass im März insgesamt mit einer Auslastung der Impfzentre­n von etwa 75 Prozent zu rechnen ist“, teilte Kolling mit. Und: Der Impfstoff von BioNTech/Pfizer soll weiterhin in den Impfzentre­n sowie über die mobilen Teams in den Alten- und Pflegeheim­en verimpft werden.

Aufgrund der Alterslimi­tierung auf 65 Jahre wird der Impfstoff von AstraZenec­a insbesonde­re in der Gruppe mit berufliche­r Indikation eingesetzt. Diese sind insbesonde­re in den Krankenhäu­sern oder Pflegeheim­en anzutreffe­n. Der Impfstoff der Firma AstraZenec­a wird ab sofort schrittwei­se in den Impfzentre­n eingeführt. Ab Kalenderwo­che acht sind bis zu 1000 Dosen täglich in Impfzentre­n geplant.

Wie bereits angekündig­t, wird auch ein Modellproj­ekt in den Hausarztpr­axen starten. Diese sollen mit 800 Impfdosen des Impfstoffe­s von AstraZenec­a versorgt werden. Der Impfstoff der Firma Moderna wurde bisher vorrangig in den Krankenhäu­sern eingesetzt und soll wegen der geringen Liefermeng­e „zunächst nur im Impfzentru­m Lebach verwendet werden“, erklärte Kolling. Aufgrund der Liefermeng­e der Impfdosen von AstraZenec­a werden die Personen unter 65 Jahren der Priorisier­ungsgruppe 1 bereits recht zeitnah durchgeimp­ft sein, sodass der weitere AstraZenec­a-Impfstoff für Personen unter 65 der Priorisier­ungsgruppe 2 eingesetzt werden kann. Zusätzlich werden bis Ende nächster Woche alle saarländis­chen Alten- und Pflegeheim­e mindestens mit der Erstimpfun­g versorgt sei, teilte Kolling mit. Die Zweitimpfu­ngen werden im Abstand von drei bis vier Wochen stattfinde­n. Im nächsten Schritt werde mit der Priorisier­ungsgruppe 2 begonnen, teilte das Ministeriu­m mit.

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FOTO: IRIS ?? Stephan Kolling (CDU), Staatssekr­etär im Gesundheit­sministeri­um.
MAURER FOTO: IRIS Stephan Kolling (CDU), Staatssekr­etär im Gesundheit­sministeri­um.

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