Politiker fordern Orden für Corona-Helden
Politiker fordern eine Ehrung für besondere Verdienste in der Pandemie. Vorbild ist die Einsatzmedaille nach der Flutkatastrophe von 2013.
Für Menschen, die sich in der Corona-Pandemie besonders engagiert haben, zum Beispiel in der Pflege, soll nach dem Willen einiger Politiker ein spezielles Ehrenzeichen eingeführt werden.
Erinnerungen an 2013 werden wach, als Städte vom Hochwasser überflutet wurden und viele Menschen evakuiert werden mussten. Auch Tausende Ehrenamtliche kämpften damals gegen die Wassermassen. Einige von ihnen erhielten danach für ihre Verdienste die „Einsatzmedaille Fluthilfe“. Nun machen sich Politiker dafür stark, auch „Corona-Helden“mit einem Sonderorden auszuzeichnen. Zuständig dafür wäre der Bundespräsident.
Für ihre außerordentlichen Leistungen bei der Bewältigung der Corona-Pandemie hatte Frank-Walter
Steinmeier bereits zum Tag der Deutschen Einheit im vergangenen Jahr 15 Bürgerinnen und Bürgern den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Darunter war auch der Virologe Christian Drosten. Nach Informationen unserer Redaktion will Steinmeier am 23. März erneut zehn Menschen auszeichnen, die sich unter anderem in der Pflege, im Gesundheitswesen und im Bildungsbereich besonders hervorgetan haben.
Der offizielle Verdienstorden ist freilich das eine, ein Ehrenzeichen oder eine Medaille für Corona-Alltagshelden das andere. Die Herausforderungen der Pandemie seien „ohne die zahlreichen helfenden Hände nicht zu bewältigen“, sagte der Parlamentsgeschäftsführer der Unionsfraktion, Patrick Schnieder. Die Mitarbeiter in den Krankenhäusern, in Alten- und Pflegeheimen, Bundeswehrsoldaten, Polizisten und viele Ehrenamtliche leisteten Großartiges. „Die Corona-Helfer verdienen unseren Dank. Ein Ehrenzeichen könnte dem Ausdruck verleihen.“Darüber hinaus stelle es eine besondere Form der Wertschätzung dar. „Die Corona-Helfer hätten eine Auszeichnung verdient.“
Ähnlich sieht das FDP-Parlamentsgeschäftsführer Marco Buschmann. Er erklärte: „Eine solche Würdigung wäre ein Ausdruck des Respekts, und das wäre ein gutes Zeichen.“Gleichwohl müsse es einen klaren Perspektivplan geben, da man die Kräfte der vielen Helfer „nicht unbegrenzt in Anspruch nehmen kann“. Auch nach Ansicht der Parlamentsgeschäftsführerin der Linken, Kerstin Kassner, haben viele Menschen in den zurückliegenden Monaten Außergewöhnliches geleistet. Analog zur Fluthilfe könne daher eine ähnliche Einsatzmedaille vom Bundespräsidenten gestiftet werden. Allerdings müsse klar sein, „eine symbolische Anerkennung kann eine angemessene Vergütung und die Schaffung guter Arbeitsbedingungen
in den Krankenhäusern nicht ersetzen“. Laut Kassner hat die Linksfraktion bereits für das Ehrenzeichen geworben.
Die Verantwortung für die Auszeichnung liegt letztlich aber beim Bundespräsidenten. Nach dem Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen können Sonderorden nur von ihm oder mit seiner Genehmigung gestiftet und verliehen werden. Laut Präsidialamt liegt noch keine Initiative für ein besonderes Ehrenzeichen für Corona-Helfer vor.