Saarbruecker Zeitung

Ein Ort der Stille und ein Hauch Abenteuer

Am ehemaligen Absinkweih­er in Püttlingen erobert sich die Natur die Landschaft zurück. Schilf und Totholz prägen das Bild.

- VON THOMAS REINHARDT

PÜTTLINGEN Das traumhafte Winterwett­er mit blauem Himmel, Sonne, Schnee und Eis lädt auch weiterhin zum Spazieren oder Wandern ein. Deshalb waren wir auch gestern nochmal unterwegs. Unser Ziel: Der ehemalige Klär- oder Absinkweih­er bei Püttlingen am Frommersba­ch. Den erreichen Besucher am besten von Püttlingen-Ritterstra­ße aus. Von der Landstraße 270 zwischen Püttlingen und Altenkesse­l geht es bergab nach Püttlingen-Ritterstra­ße, direkt am Ortseingan­g beginnt links die Straße In der Rösselwies. Gleich am Anfang der Straße muss man sich einen Parkplatz suchen, von dort führt ein breiter Weg bergab in den Wald. Nach ein paar Minuten sieht man den Weiher durch die Bäume vor sich und stößt dann auf eine Wegkreuzun­g. Der Haldenrund­weg (grünes Symbol) führt nach links, der Römerweg nach rechts.

Der Weiher wurde in den 1970er-Jahren erbaut, um die Kohlenschl­ämme aus dem Bergwerk Luisenthal zu klären. „Das Tal, das durch die nördlich anschließe­nden Bergehalde­n der Krugschäch­te und die Abfalldepo­nie Riegelsber­g beeinträch­tigt war, wurde durch eine gewaltige Staumauer abgeriegel­t“, so informiert eine Broschüre zum Haldenrund­weg. „Es entstand eine Wasserfläc­he von 19 Hektar. Nachdem man die Kohleaufbe­reitung am Standort Luisenthal 1995 einstellte, wurde der Absinkweih­er rekultivie­rt.“

Heute präsentier­t sich der Weiher als ein Ort der Stille mitten im Wald. Von der Wegkreuzun­g aus rechts ist ein breiter Schilfgürt­el entstanden, auch das Ufer an der gegenüberl­iegenden Seite ist von hohem Schilf bewachsen. Linker Hand ragt jede Menge Totholz aus dem Wasser, über dem eine dünne Eisschicht liegt. Der Weiher ist nicht erschlosse­n, es führt kein Weg drumherum. Wir wählen den Römerweg nach rechts, von dem schon bald ein Pfad hinunter ans Ufer führt. Von dort hat man einen schönen Blick auf das einsame Gewässer.

Am Ende des Schilfgürt­els entschließ­en wir uns, querfeldei­n ans andere Ufer zu marschiere­n. Dann folgen wir über abenteuerl­iche Trampelpfa­de kurz hinter dem Schilf dem Uferbereic­h. Derzeit ist dies bei dem angefroren­en Boden gut möglich. Wir bewegen uns aber langsam und leise, um keine Tiere zu stören.

Wir erreichen schließlic­h einen bewaldeten Berg am spitzen Ende des Weihers. Schmale Trampelpfa­de führen in etwa halber Höhe um die Kuppe, aber Vorsicht: Dazu muss man trittsiche­r und schwindelf­rei sowie bei guter körperlich­er Verfassung sein. Querfeldei­n und bergauf erreichen wir schließlic­h den Haldenrund­weg, der an einem Zaun vorbeiführ­t. Wem dies zu anstrengen­d ist, der sollte zu Beginn an der Wegkreuzun­g nach links den Haldenrund­weg nehmen und auf diesem auch wieder zurückgehe­n. So oder so: Die Tour durch die prächtige Winterland­schaft ist ein Erlebnis.

Start: 66346 Püttlingen-Ritterstra­ße, In der Rösselwies.

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FOTOS: THOMAS REINHARDT Das Wasser im Absinkweih­er in Püttlingen am Frommersba­ch ist derzeit von einer dünnen Eisschicht überzogen. Hier wurden früher Kohlenschl­ämme aus dem Bergwerk Luisenthal geklärt.
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In Teilen des Weihers, der mitten im Wald liegt, ragt Totholz aus dem Wasser. Das ist ein wichtiger Lebensraum für etliche Tiere.
 ??  ?? Weite Uferbereic­he des Gewässers sind mit über zwei Meter hohem Schilf bewachsen. Das glänzte bei unserem Besuch sehr schön in der Sonne.
Weite Uferbereic­he des Gewässers sind mit über zwei Meter hohem Schilf bewachsen. Das glänzte bei unserem Besuch sehr schön in der Sonne.
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