Ein Ort der Stille und ein Hauch Abenteuer
Am ehemaligen Absinkweiher in Püttlingen erobert sich die Natur die Landschaft zurück. Schilf und Totholz prägen das Bild.
PÜTTLINGEN Das traumhafte Winterwetter mit blauem Himmel, Sonne, Schnee und Eis lädt auch weiterhin zum Spazieren oder Wandern ein. Deshalb waren wir auch gestern nochmal unterwegs. Unser Ziel: Der ehemalige Klär- oder Absinkweiher bei Püttlingen am Frommersbach. Den erreichen Besucher am besten von Püttlingen-Ritterstraße aus. Von der Landstraße 270 zwischen Püttlingen und Altenkessel geht es bergab nach Püttlingen-Ritterstraße, direkt am Ortseingang beginnt links die Straße In der Rösselwies. Gleich am Anfang der Straße muss man sich einen Parkplatz suchen, von dort führt ein breiter Weg bergab in den Wald. Nach ein paar Minuten sieht man den Weiher durch die Bäume vor sich und stößt dann auf eine Wegkreuzung. Der Haldenrundweg (grünes Symbol) führt nach links, der Römerweg nach rechts.
Der Weiher wurde in den 1970er-Jahren erbaut, um die Kohlenschlämme aus dem Bergwerk Luisenthal zu klären. „Das Tal, das durch die nördlich anschließenden Bergehalden der Krugschächte und die Abfalldeponie Riegelsberg beeinträchtigt war, wurde durch eine gewaltige Staumauer abgeriegelt“, so informiert eine Broschüre zum Haldenrundweg. „Es entstand eine Wasserfläche von 19 Hektar. Nachdem man die Kohleaufbereitung am Standort Luisenthal 1995 einstellte, wurde der Absinkweiher rekultiviert.“
Heute präsentiert sich der Weiher als ein Ort der Stille mitten im Wald. Von der Wegkreuzung aus rechts ist ein breiter Schilfgürtel entstanden, auch das Ufer an der gegenüberliegenden Seite ist von hohem Schilf bewachsen. Linker Hand ragt jede Menge Totholz aus dem Wasser, über dem eine dünne Eisschicht liegt. Der Weiher ist nicht erschlossen, es führt kein Weg drumherum. Wir wählen den Römerweg nach rechts, von dem schon bald ein Pfad hinunter ans Ufer führt. Von dort hat man einen schönen Blick auf das einsame Gewässer.
Am Ende des Schilfgürtels entschließen wir uns, querfeldein ans andere Ufer zu marschieren. Dann folgen wir über abenteuerliche Trampelpfade kurz hinter dem Schilf dem Uferbereich. Derzeit ist dies bei dem angefrorenen Boden gut möglich. Wir bewegen uns aber langsam und leise, um keine Tiere zu stören.
Wir erreichen schließlich einen bewaldeten Berg am spitzen Ende des Weihers. Schmale Trampelpfade führen in etwa halber Höhe um die Kuppe, aber Vorsicht: Dazu muss man trittsicher und schwindelfrei sowie bei guter körperlicher Verfassung sein. Querfeldein und bergauf erreichen wir schließlich den Haldenrundweg, der an einem Zaun vorbeiführt. Wem dies zu anstrengend ist, der sollte zu Beginn an der Wegkreuzung nach links den Haldenrundweg nehmen und auf diesem auch wieder zurückgehen. So oder so: Die Tour durch die prächtige Winterlandschaft ist ein Erlebnis.
Start: 66346 Püttlingen-Ritterstraße, In der Rösselwies.