Saarbruecker Zeitung

Kapitän Peter Walz von Drittligis­t HG Saarlouis verlässt seinen Club, um 2. Liga spielen zu können.

Der Kapitän der HG Saarlouis ist bis Saisonende an den Zweitligis­ten ThSV Eisenach ausgeliehe­n. Ob er noch einmal zurückkomm­t, ist aktuell noch offen.

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(red) Es ist ein Paukenschl­ag mitten in unsicheren Zeiten, der nach den Aussagen der vergangene­n Tage so nicht zu erwarten war. Hatte der Tabellenfü­hrer der 3. Handball-Liga Mitte, die HG Saarlouis, unter der Woche noch bekanntgeg­eben, die Rahmenbedi­ngungen für eine mögliche Aufstiegsr­unde in die 2. Bundesliga zu prüfen, so haben die sportliche­n Aussichten am Freitag einen herben Dämpfer erlitten. Peter Walz, der Kapitän und die Leitfigur der HG Saarlouis, stünde für diese Entscheidu­ngsspiele nämlich nicht zur Verfügung.

Wie die HGS mitteilte, ist Walz bis 30. Juni an Zweitligis­t ThSV Eisenach ausgeliehe­n. Schon am Freitagabe­nd stand Walz bei der Partie in Dormagen im Kader. Nach Darstellun­g der HG hatte Maik Nowak, der sportliche Leiter des ThSV, die Saarländer kurzfristi­g um Hilfe gebeten. Und da beide Clubs aus Saarlouise­r Zweitliga-Zeiten freundscha­ftliche Kontakte pflegen, habe man sich „in gutem Einvernehm­en und in Absprache mit Peter Walz“auf diese Lösung geeinigt.

Dabei hatte Walz selbst vor wenigen Tagen noch das Ziel Zweitliga-Aufstieg unterstric­hen, sofern es nach der Corona-Pause eine solche Entscheidu­ngsrunde geben sollte. „Wenn es nach uns Spielern geht, gäbe es eigentlich nur eine Option: Und das wäre die mögliche Aufstiegsr­unde. Einfach, weil es das ist, was man als Sportler gerne will – man will immer ganz nach oben“, hatte der 26-Jährige betont: „Ich wüsste rein sportlich gesehen nicht, warum wir dieses Ziel nicht angehen sollten. Ob der Verein das finanziell stemmen kann, weiß ich nicht.“Möglicherw­eise kann er es nicht, sonst hätte er Walz wohl nicht gehen lassen. Oder Walz wollte sich eben nicht darauf verlassen, dass der Deutsche Handball-Bund den Spielbetri­eb vor Ende Juni noch einmal zulässt – und sei es nur für eine solche Aufstiegsr­unde.

Walz selbst hat den Aufstieg nun vorzeitig geschafft. Seine neue Mannschaft rangiert in der 2. Liga derzeit auf dem zehnten Platz und hat bis Saisonende noch 20 Partien vor der Brust. Aktuell trennen die Thüringer vier Punkte vom ersten Abstiegspl­atz. „Wir wollten unserem loyalen Kapitän auch die hochklassi­ge Spielpraxi­s und das Abenteuer 2. Liga bis Sommer ermögliche­n“, sagt der sportliche Leiter der HG, Mathias Ecker und verweist darauf, dass aktuell nicht klar ist, wie der Spielbetri­eb in der 3. Liga fortgeführ­t werden kann.

Walz, dessen Zukunft ab Sommer noch nicht geklärt ist, kann sich nun in einer bundesweit­en Liga präsentier­en. „Ich freue mich auf die Herausford­erung in Eisenach und möchte dem Verein helfen, dass der Klassenver­bleib frühzeitig erreicht wird. Zudem möchte ich mich bei der HGS bedanken, dass mir die Ausleihe bis Sommer ermöglicht wird.“Dass Walz möglicherw­eise nicht mehr zurückkomm­t, auch diese Option ist inzwischen denkbar.

 ?? FOTO: ANDREAS SCHLICHTER ?? Kreisläufe­r Peter Walz war der Topspieler des Drittliga-Tabellenfü­hrers HG Saarlouis. Nun spielt er bis Saisonende auf Leihbasis für den Handball-Zweitligis­ten ThSV Eisenach.
FOTO: ANDREAS SCHLICHTER Kreisläufe­r Peter Walz war der Topspieler des Drittliga-Tabellenfü­hrers HG Saarlouis. Nun spielt er bis Saisonende auf Leihbasis für den Handball-Zweitligis­ten ThSV Eisenach.

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