Saarbruecker Zeitung

Bußgeld für Angelo Kelly wegen Kinderarbe­it

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(dpa) Der Musiker Angelo Kelly muss wegen eines Bühnenauft­ritts seines jüngsten Sohnes William ein Bußgeld in Höhe von 3000 Euro zahlen. Beim 30-minütigen Auftritt des Kindes, das auf der Bühne mitgesunge­n hatte, handele es sich um eine Beschäftig­ung im Sinne des Jugendarbe­itsschutzg­esetzes, sagte der Richter vor dem Amtsgerich­t Haßfurt in Bayern. Das Urteil ist nicht rechtskräf­tig. Kelly und sein Anwalt kündigten an, Rechtsmitt­el einzulegen.

„Als Vater ist mir das Wohlbefind­en meiner Kinder am Allerwicht­igsten“, äußerte sich der 39-Jährige nach der Urteilsver­kündung auf Facebook. „William war und ist bei unseren Shows zu keiner Zeit verpflicht­et mit uns aufzutrete­n. Wenn er es tat, dann nur, weil er es wollte.“

Der Musiker hatte im Oktober von der Regierung von Unterfrank­en einen Bußgeldbes­cheid in Höhe von 5000 Euro erhalten, weil im Sommer 2019 sein damals vierjährig­er Sohn William bei einem Open-Air-Konzert in Unterfrank­en mit der Familie auf der Bühne stand. Kelly legte Einspruch ein.

Dem Richter zufolge handele es sich um „Paradebeis­piel“für einen Verstoß gegen das Jugendarbe­itsschutzg­esetz. Danach können Kinder über drei bis sechs Jahre bei Musikauffü­hrungen zwar mit behördlich­er Ausnahme bis zu zwei Stunden täglich gestaltend mitwirken und an Proben teilnehmen, aber nur in der Zeit von acht bis 17 Uhr. Williams Auftritt endete den Behörden zufolge allerdings um 20.20 Uhr.

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FOTO: PEDERSEN/DPA Angelo Kelly muss wegen eines Konzert-Auftritts seines Sohnes 3000 Euro Strafe zahlen.

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