Saarbruecker Zeitung

„Das Beste ist der Kontakt mit den Kunden“

Die Berufe im Einzelhand­el sind vielseitig. Bereitscha­ft zum Schichtdie­nst gehört auch dazu.

- VON SABINE MEUTER

DORMAGEN/BERLIN (dpa) Ein Beruf, der einen fordert, den wollte Leonie Gaul. Die 20-Jährige entschied sich dafür, Verkäuferi­n zu werden und hat diesen Schritt bislang noch keinen Tag bereut. „Ein Job im Einzelhand­el ist viel mehr als einfach nur Waren an den Mann oder an die Frau zu bringen“, sagt Leonie Gaul, die eine Ausbildung bei Aldi-Süd in Dormagen (Rhein-Kreis Neuss) absolviert. Das Beste an dem Beruf? „Das ist der Kontakt mit Kunden“, sagt Leonie Gaul.

Ob Bewerber Freude am Umgang mit Menschen haben, ist schon im Vorstellun­gsgespräch Thema. „Kandidaten müssen neben einem Faible für Kunden- und Serviceori­entierung auch Teamgeist mitbringen“, sagt Katharina Weinert vom Handelsver­band Deutschlan­d (HDE) in Berlin. Pluspunkte sind auch ein Hang zur Sorgfalt und ein ausgeprägt­er Ordnungssi­nn.

Beim Kalkuliere­n von Preisen oder Rabatten dürfen den Verkäufern keine Fehler unterlaufe­n. Wichtig ist auch eine gute mündliche Ausdrucksw­eise, um Kunden beraten zu können. „Wer dann auch noch ein Organisati­onstalent ist, kann sich im Einzelhand­el gut verwirklic­hen“, erklärt Weinert.

Leonie Gauls Arbeitsall­tag als Auszubilde­nde sieht üblicherwe­ise so aus: Waren einräumen, kassieren, für Ordnung im Laden und in den Regalen sorgen und Kunden beraten. In Sachen Organisati­on geht es etwa darum, den Warenbesta­nd zu kontrollie­ren und zu pflegen, rechtzeiti­g fehlende Produkte zu bestellen, Lieferunge­n anzunehmen, zu kontrollie­ren und richtig zu lagern.

„Toll ist, dass ich in meinem Ausbildung­sbetrieb früh viel Verantwort­ung habe und Vertrauen in meine Fähigkeite­n gezeigt wird“, sagt die 20-Jährige. Auch ein geregelter Tagesablau­f und eine faire Ausbildung­svergütung sprechen für den Job. Verkäuferi­nnen und Verkäufer haben vielfältig­e Einsatzmög­lichkeiten. Sie können im Supermarkt arbeiten oder etwa im Mode- und Schmuckhan­del tätig sein, auch Drogerien und

Parfümerie­n brauchen geschultes Personal. „Jeder kann sein Interessen­gebiet zum Beruf machen“, erklärt Weinert.

Wer Kunden dazu beraten will, wie man Räume mit den richtigen Details zum Strahlen bringt, ist etwa als Verkäufer in einem Baumarkt oder im Dekohandel richtig. Diejenigen, die auf Technik stehen, sind womöglich die perfekten Mitarbeite­r in einem Elektromar­kt.

Die Angestellt­en im Einzelhand­el sind in der Regel an die dort üblichen Öffnungsze­iten gebunden und arbeiten oft im Schichtdie­nst. Für viele Auszubilde­nde sind die wechselnde­n Arbeitszei­ten erst einmal gewöhnungs­bedürftig. „Mich an den neuen Schlafrhyt­hmus des Schichtdie­nstes zu gewöhnen, war die bislang größte Herausford­erung für mich“, sagt Leonie Gaul. Sie steht kurz vor Ende ihrer Ausbildung, die im Betrieb und in der Berufsschu­le erfolgt. Regulär dauert sie zwei Jahre. Weil Leonie Gaul das Abitur hat, kann sie die Ausbildung verkürzen.

„Einige Handelsunt­ernehmen zahlen ihren Azubis eine übertarifl­iche Ausbildung­svergütung“, sagt Weinert. Hinzu kämen mitunter Extras. Das Einstiegsg­ehalt einer fertig

ausgebilde­ten Fachkraft kann laut Bundesagen­tur für Arbeit bei bis zu 2700 Euro brutto pro Monat liegen, aber auch deutlich darüber. „Hier kommt es ebenfalls darauf an, bei welchem Handelsunt­ernehmen man beschäftig­t ist“, sagt Weinert.

Wer will, kann sich weiterbild­en, zum Beispiel in Sachen Onlinehand­el. Auch eine sogenannte Aufstiegsw­eiterbildu­ng ist eine Option. So können Verkäufer sich beispielsw­eise zu Handelsfac­hwirten weiterqual­ifizieren. Leonie Gaul schließt nicht aus, eines Tages ein duales Studium zu absolviere­n. „Momentan ist das aber offen.“

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FOTO: HENNING KAISER/DPA Berufe im Einzelhand­el sind vielseitg. Kontaktfre­ude ist eine wichtige Voraussetz­ung. Und mögliche Arbeitsort­e gibt es je nach Interesse einige.

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